Vor kurzem hat ein deutscher Millionär 30 Millionen für die 282 Exponate umfassende Sammlung des isländischen Penismuseums geboten. Doch Hjörtur Sigurðsson, der neue Direktor des auf der Welt einzigartigen Museums, will von solchen Offerten nichts wissen.
„Das kommt überhaupt nicht in Frage, das Penismuseum muss in Island bleiben“, erklärte er gegenüber visir.is.
Das Gebäude des Penismuseums in Húsavík, Frühjahr 2011. Foto: bv.
Es sei nicht das erste Angebot dieser Art gewesen, berichtete Hjörtur. Bereits vor dem Umzug des Museums von Húsavík nach Reykjavík im vergangenen Herbst habe ein Brite 20 Millionen für die Sammlung geboten.
Zur Erinnerung an die viele Jahre in Húsavík ansässige Sammlung wurde inzwischen ein Teich des nordisländischen Städtchens mit länglichen Leuchtkörpern dekoriert und in reðurvatn (Penis-See) umbenannt.
Örlygur Hnefill Örlygsson, Besitzer des neuen Húsavík Cape Hotels, das nächsten Monat eröffnet, bemüht sich auch, das vom Immobilienmakler-Büro Inni Fasteignasala zum Verkauf ausgeschriebene Gebäude des ehemaligen Penismuseums zu erwerben.
Er plant, es in ein Gästehaus umzuwandeln, in dem verschiedene Gegenstände an Objekte aus der vergangenen Nutzungsperiode erinnern: „Bei der Inneneinrichtung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt“.
Allerdings ist noch nicht sicher, ob Örlygur Hnefill den Zuschlag erhält. „Hoffentlich schnappt mir ein Herr Bohlen, für den ja nur die finanzielle Seite interessant wäre, nicht das Haus vor der Nase weg“, sagt er. „Wir aber könnten daraus eine Herberge für Urlauber machen, an die sie sich wirklich lange und gern zurückerinnern würden.“
Hjörtur, der letztes Jahr das Museum von seinem Vater, dem Museumsgründer Sigurður Hjartarsson, übernommen hat, wollte nicht bestätigen, dass es sich bei dem „reichen Deutschen“ um Dieter Bohlen handelte.
Jedoch berichtete er visir.is, der deutsche Fernsehsender RTL habe ihm vor kurzem angeboten, in der Show „Das Supertalent“ aufzutreten. Hjörtur lehnte ab und wunderte sich:
„Wie ist es möglich, das Sammeln von Penissen als Talent zu bezeichnen?“ Zumal auch Peter aus Kassel, der vor zwölf Jahren dem Museum seinen Penis vermacht hat, eine Einladung erhalten hatte.
Inzwischen aber hält der Museumschef ein Berichtigungsschreiben von RTL in Händen.
Es handelt sich demnach nicht um die Show „Das Supertalent“, sondern um eine neue Staffel der Reihe „Ein§pruch! Die Show der Rechtsirrtümer“. Die erste für Juni geplante Folge soll unter dem Motto „Vermach mal richtig!“ die juristischen Fallen behandeln, die bei Schenkungen und Vermächtnissen lauern.
Hjörtur überlegt nun in Absprache mit Penisspender Peter, die Einladung anzunehmen.
bg