Die isländische Umweltministerin Björk Ólafsdóttir hält es für notwendig, eine Zutrittskontrolle für Touristen im Naturschutzgebiet Hornstrandir in den Westfjorden in Erwägung zu ziehen, nachdem nun Kreuzfahrtschiffe dort vor Anker gehen.
Passagiere des französischen Kreuzfahrtschiffes Le Boreal, welche am vergangenen Samstag nach Hornstrandir gebracht worden waren, hatten keine Erlaubnis dafür gehabt. Noch ist nicht klar, welche Konsequenzen der Schiffskapitän dafür zu tragen hat, der in den Gewässern vor Anker gegangen ist, ohne den Zoll an Bord gehabt zu haben, berichtet RÚV.
“Wir müssen einfach sicher gehen, dass alle Zuwege in Bezug auf die Küstenwache und die Zollinspektoren respektiert werden, und dass jeder klar weiss, welche Regeln hier gelten, und was passiert, wenn sie nicht befolgt werden,” erklärte die Umweltministerin.
Die Region Hornstrandir gehört zu den abgeschiedensten Ecken Islands, und macht es dem Besucher, vor allem aber grossen Schiffen nicht leicht, hin zu gelangen. Das Kreuzfahrtschiff ankerte im Veiðileysufjörður, die Passagiere wurden mit kleinen Schlauchbooten an Land gebracht.
“Derzeit ist der Zugang dort ein bisschen begrenzt, weil es schwierig ist, dorthin zu gelangen. Aber wenn dann ein ganzes Schiff das mit Schlauchbooten macht, sieht die Sache anders aus. Dann müssen wir nicht Zugangsbeschränkungen prüfen, sondern Kontrollen,” meinte Björt
Sie betonte die dringende Notwendigkeit für ein neues Management und einen Schutzplan für die ganze Region.
Ein isländischer Vertreter der Kreuzfahrtschiffes, welcher für die Bereitsstellung aller Genehmigungen zuständig war, sagte RÚV, das ganze sei ein Missverständnis gewesen. Man habe nie vorgehabt, dort zu ankern, sondern habe eine Besichtigungstour an der Küste entlang machen wollen. Er hat inzwischen die volle Verantwortung für den Vorfall übernommen.