Laut Vísir heben drei 10-11-Läden im Zentrum von Reykjavík ihre Preise abends und an Wochenenden um durchschnittlich acht Prozent an. Die Preise, die in digitaler Form an den Regalen angezeigt werden, erhöhen sich während dieser Zeiträume auf elektronischem Weg.
Es handelt sich um die Filialen in Austurstræti, Laugavegur und Barónsstígur. In der Austurstræti wurden solche Preisänderungen bereits Ende 2014 eingeführt, in den anderen beiden Geschäften diesen Juni.
10-11-Geschäftsführer Árni Pétur Jónsson bestätigte den Sachverhalt und nannte gestiegene Transport- und Verwaltungskosten als Grund für die Maßnahme.
Anfangs umfasste die temporäre Preiserhöhung ausschließlich Limonaden, Süßigkeiten und Tabakwaren, doch mittlerweile sind auch Milchprodukte, Gesundheitswaren, Konserven, Backwaren, Babynahrung , Kaffee, Nudeln, Energy-Drinks und Säfte betroffen.
Árni sagt nun, es gäbe keine Pläne, in anderen Filialen ähnliches einzuführen oder die Veränderung auf weitere Warenkategorien auszuweiten.
Teitur Atlason, stellvertretender Leiter des isländischen Amts für Verbraucherschutz, findet die Preiserhöhungen lachhaft. „Erstens denke ich, es wäre höflich, solche Änderungen anzukündigen. Andererseits ist die Preisgestaltung in Island frei, und Kunden, die sich entscheiden, in hochpreisigen Läden einzukaufen, können das tun“, so Teitur. Jeder habe die Wahl, sagt er.
Da alle drei Läden im Zentrum Reykjavíks liegen, sind ihre Kunden hauptsächlich Urlauber. Teitur findet: „Ein solches Verhalten ruiniert Islands Ruf als touristenfreundliches Reiseziel und wird Folgen für uns haben. Wir sollten gute und faire Gastgeber sein. Es ist traurig zu sehen, dass 10-11 in gewisser Weise unseren Ruf zerstört sowie den isländischen Handel und den guten Job, der bisher gemacht wurde, in Misskredit bringt.“