Der Zivilschutz hat am Freitag eine Warnung veröffentlicht, dass eine in den letzten Wochen aufgetretene erhöhte seismische Aktivität auf der Halbinsel Reykjanes, etwa 60 Kilometer südwestlich von Reykjavík, in naher Zukunft ein Erdbeben bis zu einer Stärke von 6,5 zur Folge haben könnte.
Ein Beben der Stärke 4,0, welches den See Kleifarvatn im Mai getroffen hatte, war bis in die Hauptstadtregion zu spüren gewesen. Ein Beben der Stärke 6,5 könnte geringe Schäden an Gebäuden und Steinschlag in Höhlen und an Berghängen zur Folge haben, heisst es in der Pressemeldung.
“Die Analyse der Erdbebenschwärme weist darauf hin, dass die Instabilität vom Kleifarvatn bis östlich zum Ölfus reicht. Messungen an der Erdkruste haben gezeigt, dass es Spannungen in der Region gibt, welche zu grösseren Beben führen kann.”
“Historische Aufzeichnungen besagen auch dass Erdbeben in der Region eine Stärke von bis zu 6,5 haben können. In den Jahren 1929 und 1968 trafen Beben der Stärke 6,0 den Bläfjöll. Diese Beben verursachten keine grossen Schäden in der Hauptstadt, aber es muss darauf hingewiesen werden, dass in den vergangenen Jahren Gebäude viel dichter an die seismisch aktive Gegend gebaut worden sind.”
“Es ist zu erwarten, dass die Auswirkungen eines Erdbebens dieser Stärke in den nahen Städten (Reykjavík, Grindavík, Þorlákshöfn, Hveragerði und Reykjanesbær) von jedem zu spüren sein werden. Sie können Furcht erzeugen und dazu führen dass Gebäude evakuiert werden müssen. Schwere Möbel könnten sich bewegen und die Tapete kann zerreissen. In gut gebauten Häusern ist jedoch nicht mit grossen Schäden zu rechnen.”
Der Zivilschutz empfiehlt für jedes Wohngebäude und jeden Arbeitsplatz eine Gefahrenevaluierung. Richtlinien für Präventivmassnahmen und wie man sich bei einem Erdbeben verhält, sind auf der Seite almannavarnir.is und auf Youtube zu finden.