Vanessa Williams-Grey, Anti-Walfang-Aktivistin bei Whale and Dolphin Conservation, kritisierte die isländische Brauerei Steðji dafür, Bier mit getrocknetem Schafmist geräucherten Finnwal-Hoden herzustellen.
„Dies ist ein berechnender Schachzug, nicht nur, um ein wunderschönes und gefährdetes Wesen dadurch zu entehren, dass seine intimsten Körperteile als Marketing-Instrument benutzt werden, es vermittelt auch eine klare Victory-Geste an Walschützer und alle, die Wale lieben und respektvoll betrachten“, sagte Williams-Grey.
Finnwale stehen als gefährdete Tierart auf der Roten Liste, aber der Besitzer von Steðji, Dagbjartur Árilíusson, sagte gegenüber dem Guardian, Untersuchungen zeigten, dass die Spezies im Nord-Atlantik nicht gefährdet sei. „Wir leben in einem Land, in dem Walfang erlaubt ist, und der Walfang wird von den isländischen Behörden sehr genau kontrolliert, aber das Fischereiwesen ist selbst nachhaltig und sehr verantwortungsvoll“, erklärte Dagbjartur.
Williams-Grey forderte indessen Islandreisende auf, das Produkt zu boykottieren. „Leute mit der richtigen Einstellung würden aus Walhoden gebrautes Bier eben so wenig trinken wie ähnliche Getränke, die aus Tiger-, Elefanten- oder Nashornhoden gemacht werden, und unsere Hoffnung ist es natürlich, dass Island-Besucher dieses neueste Angebot mit der Verachtung behandeln werden, die es verdient.“
Der Bierverkauf beginnt zum Mittwinterfest Þorrablót am Anfang des alten Wintermonat Þorri. Im vergangenen Jahr braute die Brauerei ein Bier, das Walfleisch enthielt.
Dagbjartur weist darauf hin, die Isländer hätten früher Gebrauch von allen möglichen Zutaten gemacht. Zum Þorrablót-Essen gehörten Hammelhoden und fermentierter Hai, also seien im Bier Zutaten „im Geiste von Þorri“ enthalten.