Walfang hat keine negativen Auswirkungen auf den Tourismus Skip to content
Photo: Hybridwal. (Foto: Hard to Port).

Walfang hat keine negativen Auswirkungen auf den Tourismus

Es gibt keine signifikanten Hinweise darauf, dass der Walfang der Isländer einen Rückgang des Tourismus zur Folge hat. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie, die das Wirtschaftswissenschaftliche Institut der Universität Islands zur volkswirtschaftlichen Auswirkung des Walfangs durchgeführt hat.

Es gebe Argumente dafür, dass es lohnend für die Volkswirtschaft sei, den Walfang weiter zu betreiben, berichtet RÚV.

Die Studie war gestern erschienen und auf der Webseite des Arbeitsministeriums vorgestellt worden. In der Studie wird die volkswirtschaftliche Auswirkung von Walfang und Walbeobachtung verglichen.

Im internationalen Vergleich jagen Isländer nur 3 Prozent aller Wale. Die Isländer sind seit dem Jahr 1935 im Walfang unterwegs. Alle Walarten, die bedroht waren, stehen unter Schutz.

In der Studie geht es vor allem um den Walfang im Bezug auf die Einnahmen der Isländer durch den Tourismus. Die Daten weisen nicht darauf hin, dass der Walfang einen schlechten Einfluss auf das isländische Wirtschaftsleben habe.

Als Island Ende der neunziger Jahre Wale zu Forschungszwecken erlegte, hatte Greenpeace zum Boykott der Insel als Urlaubsziel aufgerufen. Nichts desto trotz sind die Touristenzahlen zwischen 1986 und 1990 um 34 Prozent gestiegen.

Es sei auch kein Rückgang am Interesse an der Walbeobachtung zu verzeichnen.

Wetterbedingt wurden in den Jahren 2017 und 2018 weniger Wale als in den Jahren zuvor getötet. Überdies war das unter Schutz gestellte Gebiet in der Reykjavíker Bucht Faxaflói ausgeweitet worden, was den Minkwaljägern die Jagd erschwerte.

Im Jahr 2016 wurden 46 Minkwale erlegt und brachten 42 Millionen Kronen an Betriebseinnahmen.

Der Studie ist zu entnehmen, dass in den ersten 10 Monaten des Jahres 4,2 Tonnen Minkwalfleisch aus Norwegen im Wert von 5,3 Millionen Kronen importiert wurden.

Einer Einschätzung des Marineforschungsinstitutes nach sollte der Bestand der Minkwale gross genug sein, um Walfang zur Deckung des Inlandsbedarfs und für den Export gewährleisten zu können.

Die Erzeugnisse aus der Jagd auf den Finnwal sind im vergangenen Jahr alle nach Japan exportiert worden. Zwischen den Jahren 2009 und 2017 sind insgesamt 699 Finnwale erlegt worden, die Einnahmen aus dem Export beliefen sich auf 11,3 Millarden Kronen.

Die Gesamteinnahmen aller Walbeobachtungsunternehmen in Island beliefen sich im Jahr 2017 auf 3,2 Milliarden Kronen. Der Studie zufolge ist der Gewinn in beiden Branchen in den vergangenen Jahren gering gewesen. Bei beiden ging der grösste Teil der Einnahmen in Löhne und Lohnnebenkosten.

In der Studie heisst es, dass Walbebachtung eine normale Nutzung einer natürlichen Resource sei, genau so wie der Walfang. Wenn ein Wal von zuvielen Walbeobachtern auf kleinem Gebiet verfolgt werde, bestehe die Gefahr, dass der Wal das Gebiet meide. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Walbeobachtung Auswirkung auf das Verhalten der Wale habe und ihre Futtersuche behindere.

Die internationale Walfangkommission hat ein Handbuch mit Verhaltensmassregeln zur Walbeobachtung herausgegeben, und in vielen Ländern gibt es Regeln dafür. Auch in Island haben die Naturschutzverbände und das Marineforschungsinstitut derartige Regeln gefordert.

 

 

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