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Vorstandsritt nach Berlin

kopie_von_stafette-berlinAus drei Himmelsrichtungen reiste die traditionelle FEIF-Stafette mit der Grußbotschaft an die Weltmeisterschaft nach Berlin. Auf der „Südroute“ ritten hardcore-Wanderreiter wie Christel Velte und Walter Schmid die gesamte Strecke, wie Eidfaxi berichtet.

Auf der Westroute war gleich ein ganzer Vereinsvorstand des IPZV unterwegs, durch das extrem dichtbesiedelte Nordrhein-Westfalen, was ähnlich wie das von Gletscherflüssen zerklüftete Südisland nicht wirklich zum Langstreckenreiten gemacht ist, weil entweder Autobahnen oder riesige Städte den Weg versperren. Der erste Teil von der niederländischen Grenze bei Venlo war daher auch der schwierigste Teil dieses „Vorstandsrittes“.
Marion Heindorf, Vorsitzende des Islandpferdevereins Heinsberg, machte sich zusammen mit ihrer Stellvertreterin Mirjam Faller, Schriftführerin Melanie Wiesenhöfer und Kassenwart Peter Kames auf, die Stafette nach Berlin zu bringen.

In Niederkrüchten, an derselben Stelle, wo auch der Stafettenritt vor zwei Jahren losgezogen war, wurde die Stafette von den Niederländern übernommen. Das Vorstandsteam absolvierte die 13 schwierigsten Etappen, Kollege Peter hatte danach offenbar nicht genug, denn er reiste anschließend nach Süden und ritt bei der Südroute über sechs weitere Tage mit.

Geritten wurden täglich zwischen sechs und zehn Stunden, mit einer Mittagspause von 1,5 Stunden und zwei weiteren Pausen von jeweils 45 Minuten. Das Tagespensum betrug 30 bis 45 Kilometer, am Pausentag ‘nur’ 15 Kilometer. Verpflegt wurden die Reiter durch den Trosshänger, der im Notfall auch für verletzte Pferde gebraucht werden konnte. Doch die Vorstandspferde waren außerordentlich gut vorbereitet und trainiert – keins von ihnen brauchte einen Tierarzt.

In Deutschlands Reiterszene ist das Handpferdereiten weitgehend unüblich – weil viele Reiter nur ein Pferd besitzen und weil die Verkehrsdichte einen zwingt, dem Reitpferd alle Aufmerksamkeit zu widmen. Das bedeutet, daß die Vorstandspferde – anders als in Island üblich wäre – die ganze Strecke mit Reiter gelaufen sind.

Bis zum Rhein hatte Marion die Strecke einmal vorher abgeritten. Ein Fehler in der Rittführung kann in diesem Ballungsgebiet einen Umweg von bis zu 60 Kilometern bedeuten. Ab dem Münsterland verließ sich das Vorstandsteam auf die Reitwegekarte.
Die Aufregung am Brandenburger Tor beschreibt Marion so: „Bei der Probe waren wir alle sehr aufgeregt. Aber am Tag selber war alles wie verflogen und wir haben uns einfach nur noch wahnsinnig gefreut, diese lange Straße entlang zu reiten, soviele bekannte Gesichter im Publikum zu finden. Die Pferde waren total cool in der großen Gruppe – und wir waren eins mit ihnen.“
kopie_von_willi-esserWilli Esser (78) vom Heinsberger Verein und einer der ältesten Reiter am Brandenburger Tor. Foto: Dagmar Trodler.
Der Ausspruch eines Mitreiters bleibt im Gedächtnis: “Keiner von uns wird das hier noch mal erleben”. Auch im dichtbesiedelten Deutschland reiten Leute üblicherweise nicht mitten durch eine Großstadt.

Der Vorstand des Islandpferdevereins Heinsberg hat mit diesem Ritt wahrhaftig Geschichte geschrieben.

DT

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