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Vor 70 Jahren: Deutsches U-Boot versenkte die Hekla

Die isländischen Zeitungen erinnerten letzte Woche an den siebzigsten Jahrestag des Untergangs des isländischen Frachters Hekla, bei dem 14 isländische Seeleute ums Leben gekommen waren.

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Die Skulptur Björgun (Rettung) von Ásmundur Sveinsson in Reykjavík. Foto: bv.

Am 27. Juni 1941 war das 1907 in Norwegen gebaute Dampfschiff ohne Ladung aus Reykjavík ausgelaufen. Auf dem Weg nach Halifax in Kanada wurde es am Abend des 29. Juni südlich von Grönland von dem deutschen U-Boot U 564 beschossen.

Es gab eine massive Explosion an Bord, bei der auch ein Rettungsboot zertrümmert wurde. Der zwanzigköpfigen Besatzung blieb keine Zeit für Rettungsmassnahmen, denn sofort nach dem Torpedoeinschlag begann das Schiff zu sinken. Sieben Mann gelang es, ein Rettungsfloss zu erreichen.

Die Schiffbrüchigen litten unter Nässe, Kälte und Wassermangel. Nach einigen Tagen kam ein grosses Schiff auf sie zu, drehte aber wieder ab. Im Nachhinein stellte sich das als Glücksfall heraus, berichtete visir.is, da es sich um ein deutsches Versorgungsschiff handelte, das kurz darauf selbst versenkt wurde.

Nach zehn Tagen auf dem stürmischen Nordatlantik wurden die Seeleute von der HMS Candytuft, einem Kriegschiff der Royal Navy, entdeckt und aufgenommen. Einer der Männer starb noch an Bord der britischen Korvette.

Die sechs Überlebenden wurden nach St. Johns auf Neufundland gebracht. Der Kochmaat Sigurdur Ólafsson musste nach Angaben von uboat.net sechs Monate im Krankenhaus von St. Johns verbringen und konnte erst knapp ein Jahr nach dem Schiffbruch nach Island zurückkehren.

Das deutsche U-Boot U 564 versenkte unter dem Kommando des Fregattenkapitäns Reinhard Suhren in den Jahren 1941 und 1942 insgesamt 18 Handelsschiffe – aus den Niederlanden, Irland, Island, Grossbritannien und amerikanischen Ländern – sowie ein Kriegsschiff und beschädigte vier weitere Frachter.

Dabei kamen 280 zivile Seeleute und 68 Mann Besatzung einer britischen Fregatte ums Leben. Im Juni 1943 wurde das U-Boot von den Bomben eines britischen Flugzeuges getroffen und versank mit 28 Mann der 46-köpfigen Besatzung.

Die Hekla war eines von drei Dampfschiffen der Schifffahrtsgesellschaft Eimskip, die im Zweiten Weltkrieg von deutschen U-Booten versenkt wurden. Die Godafoss sank im November 1944 und die Dettifoss im Februar 1945.

Uboat.net verzeichnet 119 isländische Seeleute, die im Zweiten Weltkrieg ums Leben kamen, fast alle infolge deutscher U-Boot-Angriffe auf Frachter und Fischtrawler.

Der Direktor von Eimskip, Gylfi Sigfússon, legte am vergangenen Mittwoch am Denkmal für die beim Untergang der Hekla ums Leben gekommenen Seeleute auf dem Reykjavíker Friedhof Fossvogur ein Blumengebinde nieder, meldete Morgunbladid.

Bernhild Vögel

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