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Vielfalt an Kandidaten und Ideen fürs Verfassungsparlament

eyglo02_dl„Meine Hoffnung ist, dass eine breite Auswahl an Leuten gewählt wird, die unterschiedliche Sachkenntnisse beisteuern können. Rechtsexperten, Ökonomen, Historiker, Politikwissenschaftler, Manager, Geologen und ganz normale Menschen mit guten Ideen. Ideen, die weitergesponnen, diskutiert und klug formuliert werden können.“

Das schrieb die Webredakteurin von icelandreview.com, Eygló Svala Arnarsdóttir, in ihrer wöchentlichen Kolumne am Freitag vor zwei Wochen. Sie hatte sich selbst entschlossen, für das Verfassungsparlament zu kandidieren, das die Verfassung unter die Lupe nehmen und Änderungen vorschlagen soll.

Eygló hat drei Jahre Kommunikationswissenschaften in Erfurt studiert und ihren Master in Journalismus an der Universität Westminister in England gemacht. Seit vier Jahren ist die Dreissigjährige für die Online-Ausgabe der Iceland Review verantwortlich.

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Das Althingi Parlament. Foto: Páll Kjartansson.

Nun wird auf der Internetseite des Verfassungsparlaments mitgeteilt, wie sich die 523 Kandidaten, 364 Männer und 159 Frauen, altersmässig verteilen und aus welchen Bereichen sie kommen.

Das durchschnittliche Alter der Kandidaten und Kandidatinnen liegt jeweils bei 47 Jahren. Der älteste Kandidat ist 80, der jüngste 19 Jahre alt, die älteste Kandidatin zählt 66, die jüngste 22 Jahre.

Ungefähr 78 Prozent der Kandidaten leben in der Hauptstadtregion, 22 Prozent in anderen Landesteilen und sieben im Ausland.

Die Kandidaten kommen aus allen Lebensbereichen, die meisten aber aus dem Bildungswesen. 45 studieren noch und 44 sind Lehrende, darunter sieben Professoren.

Unter den Kandidaten sind weiterhin 32 Manager und Direktoren sowie 28 Rechtsanwälte. Menschen mit anderen Berufen als die bereits aufgeführten – Redakteure, Betriebswirte, Projektleiter, Architekten, Politikwissenschafter usw. machen weniger als 20 Prozent der Kandidaten aus. Auch sechs Bauern, fünf Arbeitslose und drei Geistliche wollen mithelfen, die Verfassung zu reformieren.

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Die Nationalversammlung in 2009. Foto: Eygló Svala Arnarsdóttir.

„Es dürfte keinen Mangel an Ideen geben, denn am 6. November wird eine Nationalversammlung abgehalten“, schreibt Eygló Svala Arnarsdóttir weiter und erinnert an die letztjährige Nationalversammlung:

„Zufällig ausgewählte Bürger waren eingeladen, um zu diskutieren wie die Gesellschaft reformiert werden kann. Ich war unter den Glücklichen. Wir kamen zu dem Schluss, dass ‘Integrität’ der Hauptwert der Gesellschaft sein soll. Es war eine erstaunliche Erfahrung.

Nun wird die Nationalversammlung einen Schritt weiter gehen. Die eintausend Menschen, die die Einladung akzeptierten, werden für ihre Teilnahme bezahlt.

Sie haben die Aufgabe, die Verfassung zu überdenken und Änderungen vorzuschlagen, die das Verfassungsparlament dann in Betracht zieht.

Und dadurch werden wir wissen, was sich die Nation für ihre Zukunft wünscht – die eintausend Menschen sind ein Querschnitt der Nation und eine Gruppe, die gross genug ist, sie zu repräsentieren.

Brillant, einzigartig, historisch, bahnbrechend ist das.

Meine Ideen für eine bessere Zukunft?

Trennung von Staat und Kirche, Trennung von Legislative und Exekutive, ein Althingi-Parlament, frei von politischer Partei- und Vetternwirtschaft, eine klar definierte Rolle des Präsidenten (politisch oder unpolitisch?) und Naturressourcen in öffentliches Eigentum.

Ich freue mich über Diskussionen zu diesen und anderen Themen, die für die Verfassung relevant sind. Zögern Sie nicht, sie mit mir und anderen Lesern zu teilen und berichten Sie mir, was Sie an ihrer eigenen Verfassung schätzen oder nicht mögen.“ ([email protected])

Hier finden Sie weitere Informationen über das Verfassungsparlament (auch konstitutionelles Parlament genannt) .

Übersetzung/Zusammenfassung: Bernhild Vögel.

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