Islands neuer Premierminister Sigurður Ingi Jóhannsson hat im Parlament geäussert, Offshore-Konten seien nicht illegal und kein grosses Problem, wenn die Vermögen und Aktivitäten für alle sichtbar auf dem Tisch lägen und die Steuern in Island gezahlt würden.
Eine Steueroase jedoch dafür zu nutzen, Geld zu verstecken und die Gesellschaft um Steuern zu prellen sei eine ernste Sache, und Island müsse seine Gesetze und Vorgangsweisen ob einer Verschärfung eingehend prüfen, sagte der neue PM RÚV zufolge.
Er war in einer offenen Fragestunde von der linksgrünen Parteivorsitzenden Katrín Jakobsdóttir gefragt worden, was er gegen den denkwürdigen isländischen Weltrekord für Offshore-Konten und -Unternehmen zu tun gedenke.
Sigurður Ingi richtete eine Aufforderung an alle gewählten Vertreter des Staates und der Geldwirtschaft nahestehenden Personen, welche von im Ausland untergebrachten Geldern wissen, das Richtige zu tun und ihr Geld nach Island zurückzubringen.
In der vergangenen Woche hatte er in einem Interview die Tortola-Aktivitäten seines Parteikollegen und gerade zurückgetretenen Premierministers Sigmundur Davíð Gunnlaugsson kommentiert, es sei kompliziert, in Island Geld zu haben und “irgendwo müsse das Geld ja sein.”
Finanzminister Bjarni Benediktsson sagte, das Problem der derzeitigen Diskussion bestehe darin, dass all jene, die internationale Geschäfte auf ehrenwerte Weise betrieben hätten, mit jenen in einen sack gesteckt würden, welche Gesellschaften und Steueroasen benutzten, um ihren Steuerpflichten zu entkommen. Bjarni Benediktssons Name hatte sich neben anderen Namen der isländischen Politik ebenfalls in den Panama Papers befunden.