Die Naturbäder in den Westfjorden sind bei bakteriologischen Rountineuntersuchungen gar nicht gut weggekommen, berichtet Vísir.
Das Gesundheitsamt der Westfjorde (HEVF) hat in einigen Proben mehr als die 200 fache Menge an erlaubten Colibakterien gefunden. Der Chef der westfirdischen Gesundheitsbehörde führt dies auf den gestiegene Frequentierung der Bäder zurück.
“Die Badestellen sind in Schwimmbäder verwandelt worden, welche unter Aufsicht stehen, danach werden sie als Naturbad registriert. Letztere kommen schlecht weg,” sagte Jón Reynir Sigurvinsson Vísir gegenüber.
Er erwähnte in dem Zusammenhang die Bäder in Barðaströnd, im Foss- und Norðurfjörður und in Reykjanes. An letzterem war ein Schild aufgestellt worden, welches die Besucher daran erinnerte, dass das Bad verschmutzt sei und das man es auf eigene Gefahr benutze.
“Der Umgang mit den Naturbädern ist mit steigenden Tourismus immer schlechter geworden. Vor 20 Jahren wurden sie so wenig besucht, dass die Bäder sich selbst gereinigt haben. Das ist nicht mehr so. Ich würde zum Beispiel niemals in die heisse Quelle von Landmannalaugar reingehen,” sagte Jón.
Im Sitzungsprotokoll des HEVF vom 25. August, welches an die Gemeinderäte aller Gemeinden in den Westfjorden geschickt worden war, heisst es, dass “sich bei Kontrollen der Schwimmbäder und Bäder im Sommer herausgestellt hat, dass hier nicht alles war wie es sein sollte.”
In manchen Proben aus Schwimmbädern und Bädern wurden Bakterien von mehr als 200.000 pro Deziliter gefunden. Erlaubt sind nur 1000 in einem Deziliter, eher unter 500. Schmutziges Badewasser kann die Wahrscheinlichkeit von Scheimhaut-, Magen-, und Hautkrankheiten erhöhen.
Der Brief erinnert daran, dass ein Strandabschnitt in Reykjavík zu Beginn des Sommers durch Abwasser einer Kläranlage vereunreinigt wurde. “Das was da im Sommer in die Presse geriet, war ein Strand, wo sich überall unter 1000 Colibakterien in 100 ml Wasser befunden haben.” heisst es in dem Schreiben.
Der Gesundheitsdienst wusste davon, doch die Allgemeinheit war sich der Tatsache nicht bewusst,” sagt Jón. Seiner Aussge nach hat die Kontrollinstanz keine Möglichkeit, einzugreifen. Er empfiehlt das Aufsetzen von Schildern an den meisten Bädern des Landes, um die Besucher zu warnen.