Der Verein der Freunde von Keldur im südisländischen Rangárvellir möchte den unterirdischen Gang und ein jahrhundertealtes Haus am historischen Hof Keldur wiederbeleben, berichtet ruv.is. Ziel des Wiederaufbau ist es, den 1000 Jahre alten Hof Keldur in die Welterbeliste der UNESCO zu bringen.
Bemerkenswertestes und ältestes Bauwerk auf Keldur ist der unterirdische Gang. Lange Zeit hatten die Bewohner von Keldur keine Kenntnis von diesem Gang, der erst 1930 entdeckt wurde. „Wenn ein Feind sich näherte, konnte man durch diesen Gang flüchten,“ erklärt Sigurður Sigurðarson, der Begründer des Keldurfreundesvereins.
Der erste namentlich bekannte Bauer auf Keldur, Ingjaldur Höskuldsson, hat diesen Gang graben lassen. Er hatte Flosi beim Angriff auf Njáll die Stirn geboten und und musste schnell die Flucht ergreifen können, falls Flosi auf Rache sann. Heute ist der Gang in Teilen zusammengefallen.
„Das ist ein bemerkenswerter Ort,“ sagt Sigurður. Das ganze ist eins der bemerkenswertesten Bauwerke in Island. Man geht davon aus, dass es aus der Sturlungenzeit stammt, etwa um 1200, doch neuste Untersuchungen weisen darauf hin dass es möglicherweise noch älter ist.“
Die Hütte ist in der Vergangenheit teilweise niedergebrannt und zerstört worden. „Die ältesten Bauteile der Hütte stammen aus dem Jahr 1500, doch das Fundament ist sicher aus dem Jahr 1000. Das ist das älteste so stehende Gebäude in Island.“
Sigurður hat als Kind bei seinen Großeltern in der Hütte gelebt und in einem Bett geschlafen, welches immer noch im Dachgeschoss steht.
Das erste Hofgebäude hatte sich auf der anderen Seeseite befunden, möglicherweise ein Haus aus der Landnahmszeit. Doch Sandstürme durch die Jahrhunderte hindurch haben alle Hinweise darauf zerstört. Auch andere Gebäude sind vom Zahn der Zeit nicht verschont geblieben.
„Eins der Ziele des Vereins der Freunde von Keldur ist es, diese Aussengebäude wiederzuerrichten. Der Kuhstall etwa hat ein Fundament aus der Zeit nach der Landnahme.“
Der Keldurverein will Gelder auftreiben, um den Hof instandhalten zu können und ihn als Gebäudekomplex in die Welterbeliste der UNESCO eintragen zu lassen.