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Umweltgutachten für Hveravellir

Die isländische Umweltagentur ist der Ansicht, dass für das geplante Servicezentrum in Hveravellir im zentralen Hochland ein Umweltgutachten erstellt werden muss, schreibt RÚV. Geplant sind dort statt der vorhandenen traditionellen Berghütte ein Hotel für 120 Gäste sowie ein grosser Parkplatz. Die Umweltagentur erinnert daran, dass dem Gesetz nach ein derartiges Bauvorhaben in jedem Fall den Anforderungen für das sogenannte Hochlanderlebnis genügen muss.

Anfang Dezember hatte RÚV berichtet, dass das Besuchsgelände in Hveravellir ausgebaut werden soll. Hinter den Investitionen steht das isländische Reiseunternehmen Allrahanda ehf. welches sich als Vereinsmitglied im Hveravellir-Verein schon zuvor engagiert hatte. Beispielsweise war in zwei Kilometer Entfernung nach Kaltwasser gebohrt und eine Wasserleitung ins Gästehaus verlegt worden.

Im Geothermalgebiet Hveravellir gibt es kein Trinkwasser, das aus dem Boden kommende heisse Wasser ist nicht geniessbar. In der alten Wanderhütte aus dem Jahr 1938 befindet sich neuerdings zwar ein WC, aber keine Dusche, die Sanitäranlagen für Gästehaus und Campingplatz sind in Containern neben dem Parkplatz untergebracht. Auch eine Kläranlage wurde erst in jüngster Vergangenheit gebaut. Der Strom für Gästehaus und Pumpen wird zur Zeit durch einen Ölgenerator erzeugt.

Das Gelände steht unter Naturschutz, Teile der derzeit stehenden Bauten befinden sich innerhalb der Schutzgrenzen. Der Investor möchte die geplanten Neubauten ausserhalb der Grenzen errichten.

Wie RÚV Anfang Dezember berichtete, prüft die isländische Planungsbehörde, ob für das Vorhaben ein Umweltgutachten notwendig ist. Die Umweltagentur unterstreicht nun diese Notwendigkeit.

Ein solches Hotel verändere das Aussehen des Geländes beträchtlich, auch steige die Belastung des sensiblen Gebietes. Besondere Sorge bereite die erhöhte Wasserentnahme, welche sich negativ auf den Wasserhaushalt in der Region auswirken könne.

Þórir Garðarsson, Marketingleiter bei Allrahanda, sagte RÚV gegenüber, durch den Ausbau soll die Zahl der Touristen nicht etwa erhöht werden, sondern man wolle denen, die ihren Weg dorthin fänden, einen besseren Service bieten. Sein Unternehmen möchte neben dem Hotelneubau auch den Campingplatz erneuern, Teile des Naturschutzgebietes abzäunen und dort mit Ansaat gegen die Erosion anarbeiten, sowie im abgezäunten Gelände Gehwege anlegen.

Nach Ansicht der Umweltagentur müsse geprüft werden, ob ein solcher Ausbau mit den Zielen der Regierung zum touristischen Ausbau des isländischen Hochlandes vereinbar sei. Die Diskussion um eine mögliche Auswirkung auf die Quellenregion sei mangelhaft, auch gehöre die Belastung durch den Tourismus in dem sensiblen Gebiet auf den Prüfstand.

Die zur Frage stehenden Bauvorhaben könnten ohnehin erst nach zwei oder drei Jahren abgeschlossen werden. Nach Umweltgutachten und Abschluss von Formalitäten lassen die Witterungsbedingungen im zentralen Hochland nur ein sehr kurzes Zeitfenster für Bauarbeiten zu.

Das Geothermalgebiet Hveravellir wird jährlich von 40 bis 50.000 Touristen besucht. Es liegt östlich des Gletschers Langjökull etwas abseits der beliebten Hochlandpiste Kjölur und gehört zu einem Vulkansystem, welches sich zwischen Langjökull und Kerlingarfjöll erstreckt.

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