Die Umweltagentur von Island möchte die Pläne von Icelandair Hotels, das Hótel Reykjahlíð am See Mývatn zu vergrößern, verhindern, wie RÚV berichtet. Das Unternehmen möchte die Hotelgröße von 544 auf 3.556 Quadratmeter erhöhen, so dass es bis auf 50 Meter ans Ufer heranreichen würde.
Die Umweltagentur erklärte ihre Ablehnung in einem Brief an die Gemeinde Skútustaðahreppur, nachdem diese um eine Stellungnahme gebeten hatte.
Laut der Baupläne würde die Zahl der Zimmer von neun auf 43 steigen. Die Bewohner von Mývatn und der Umgebung demonstrierten bereits im Sommer gegen die Pläne.
Die Umweltagentur weist darauf hin, dass der derzeit gültige allgemeine Bebauungsplan Naturschutz und nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt stellt, und sie denkt, das Baukonzept wirke beidem entgegen.
Ein solch großes Bauprojekt innerhalb des Schutzgebiets des Sees Mývatn und des Flusses Laxá würde wegen seiner Umweltbelastung die Möglichkeiten, die Ziele Naturschutz und nachhaltige Entwicklung zu erreichen, reduzieren. Das vorgeschlagene Hotelgebäude würde auch die Einzigartigkeit des Mývatn beeinträchtigen.
Abwasserprobleme sind wegen der alarmierenden Veränderungen in der Biosphäre von Mývatn ein Kernpunkt der Diskussion in den letzten Jahren. Die Umweltagentur betont die Bedeutung einer dreistufigen Abwasserbehandlung für alle Neubauten in der Region und weist in ihrem Brief an die Gemeinde Skútustaðahreppur darauf hin, dass schon die derzeitige Abwasserbehandlung des Hótels Reykjahlíð nicht ausreichend sei und so schnell wie möglich Verbesserungen erfordere.
Darüber hinaus sagt die Umweltagentur, der Neubau würde das Aussehen des Schutzgebiets keineswegs verbessern. Zusätzlich zu den negativen Auswirkungen auf Wasserqualität und Lavafelder wären die Auswirkungen auf das Schutzgebiet immer negativ.
Schließlich ist die Umweltagentur der Auffassung, dass, sollte der Neubau erlaubt werden, könnte dies einen Präzedenzfall für andere schaffen, was das Management des Gebietes zukünftig erschweren würde.