Der in Island und international bekannte Ausbilder und einer der Erfinder des Töltfimi, Trausti Þór Guðmundsson, tätigte heute am Rande des Landsmóts zwei Aussagen, die es wert sind, geteilt zu werden. In einem Interview mit Hestafréttir kritisierte er das vorherrschende Tempo bei Islands nationaler Zuchtprüfung, die morgen ihren letzten grossen Tag in Hólar im Hjaltadal haben wird.
“Ich bin da etwas nachdenklich,” sagte er auf die Frage zum A-Flokkur, der sportlichen Fünfgangprüfung. “Mir scheint, es läuft darauf hinaus, dass alle in Trab und Tölt bis an die rote Grenze reiten, da wird zuwenig Wert auf langsamere Gangarten gelegt.” Ihm fehle das Federn und die Weichheit in den Pferden. “Mich hat geärgert, dass da in viel zu hohem Tempo geritten wird.”
Insgesamt bezeichnete er das Landsmót als Schau der Zeitenwende mit ausgesprochen guten Pferden, bei einer Reiterin sei ihm die Gänsehaut gekommen, als diese im langsamen Tölt vorgeritten sei.
Bislang habe noch keine Frau ein A-Flokkur beim Landsmót gewonnen. Das könne sich möglicherweise ändern, denn “Frauen sind bessere Reiter als Männer. Überall auf der Welt ist der Reitsport eher ein Frauensport als eine Männerdomäne. Frauen sind empfindsamer als Männer.”