Vor hundert Jahren lebte die Hälfte der isländischen Bevölkerung noch in Torfhäusern. Fünfzig Jahre später, 1960 lebte fast niemand mehr in diesen traditionellen Häusern.
Foto: Geir Ólafsson / Iceland Review.
Die Häuser sind unglaublich schnell von der Bildfläche verschwunden, stellte Professor Sigurjón Baldur Hafsteinsson von der Universität Islands fest.
Gegen Ende des 19. Jh. sahen die Leute eine Hütte als ungeeignet zum Wohnen an und als Symbol dänischer Unterdrückung. Das rasche Verschwinden war Teil der Immobilienpolitik der isländischen Regierung, schreibt ruv.is.
Heute sind die Torfhäuser ein Teil des isländischen Kulturgutes. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Blickwinkel auf die Häuser geändert. „Sie gelten heute als kulturelles Erbe der Menschheit, nicht nur von Isländern,” sagt Sigurjón.
Weltweit gibt es ein wachsendes Interesse an traditioneller Architektur, berichtet ruv.is. Sigurjón meint, die Isländer sollten über das Verschwinden beinahe aller Torfhäuser auf der Insel rekflektieren. „In Island ist es uns gelungen, die Torfhäuser ohne große Probleme zu zerstören. Niemand beschwerte sich – bis heute. […] Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns anschauen, was wir da eigentlich getan haben,” sagte der Professsor.
DT