Gedanken von Trausti Þór Guðmundsson
„Um ein Töltfimi im 3. Schwierigkeitsgrad auf schöne Weise reiten zu können, sollte der Reiter über eine gute Körperbeherrschung verfügen und die reiterlichen Hilfen beherrschen, die während des Rittes eine Kommunikation mit dem Pferd ermöglichen.
Das Pferd muss alle reiterlichen Hilfen kennen und auf sie reagieren können. Es muss seinem Reiter in allen Situationen vertrauen, denen es von ihm ausgesetzt wird.
Es soll so ausgebildet und trainiert worden sein, dass sich in seinem gesamten Einsatz, seinen Bewegungen und der Körperhaltung die Schritte der klassischen Ausbildungsskala widerspiegeln.
Das Pferd denkt vorwärts und hat Spaß an der Bewegung. Es ist empfindsam für kleinste Kreuzhilfen und erkennt, ob der Reiter treibende oder verhaltene Hilfen gibt, ob er aus dem Vollsitz mehr rechts oder mehr links belastet. Das Pferd kann sich um das innere Hinterbein und den Sitz des Reiters biegen und kennt den verwahrenden Schenkel, der es nach außen hin begrenzt, wenn es durch die Ecke oder auf dem vorgeschrieben Kreis geritten wird.
Da Pferd versteht und akzeptiert die Zügelverbindung und die feinen Hilfen und Botschaften, die der Reiter ihm über den Zügel zukommen lässt. Es trägt sich auf schöne Weise und sucht die Zügelverbindung, die so weich sein soll, dass das Pferd seine Zunge unter dem Gebiss bewegen und den Speichel abschlucken kann, der sich durch die feine und aufmunternde Verbindung im Maul bildet.
Wenn es gelingt, eine derartige Verbindung zwischen Reiter und Pferd aufzubauen, wird ein Gesamtbild von Schönheit in der Bewegung und bester Gangqualität sichtbar, und Reiter und Pferd befinden sich in Harmonie miteinander.“
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Die Idee des Töltfimi als eigenständige Prüfungsform baut auf der Idee des verstorbenen Reynir Aðalsteinsson auf, bereits bestehende Töltprüfungen auszuweiten. Sie wurde von Trausti Þór Guðmundsson und Jens Einarsson, dem Chefredakteur des Hestablaðið Seisei, aufgegriffen und weiterentwickelt.
Im Töltfimi sollen höhere Anforderungen an den Reiter als Ausbilder und an das Pferd als ausgebildetes Sportpferd gestellt werden. Dazu gehört, dass das Pferd korrekt die gesamte Prüfung hindurch geradegerichtet und ohne äußere Anlehnung durch Hufschlag oder Hallenwand, sowie im Tölt auf Volten geritten werden soll.
Nachdem die Idee im Ursprungsland Island erst mal wieder eingeschlafen war, weil sich der Schwierigkeitsgrad als zu hoch erwies, hat sich in Schweden die reiterliche Bewegung Tölt in Harmony formiert. Sie propagiert das Ziel „den Sport pferdefreundlicher und die Pferde reitbarer“ zu machen. Besonders engagieren sich hier die Turnierreiter Dennis Hauksson und Ia Lindholm, sowie FEIF-Richterin Lena Lennartsson.
Tölt in Harmony wird auch auf der isländischen Pferdemesse Horseexpo 2014 vorgestellt werden.
In Deutschland hat es bis auf Vorträge noch keine ernsthaften offiziellen Initiativen zum Töltfimi gegeben.
Hier lesen Sie mehr über die Prüfung, Vorgehensweise und Regeln.