Tierarzt tötet Pferde mit Blattschuss Skip to content

Tierarzt tötet Pferde mit Blattschuss

Die Veterinäraufsichtsbehörde MAST hat am vergangenen Donnerstag vier Hengste auf dem Hof Skriðuland im Hörgársveit erschiessen lassen, berichtet Vísir. Eine Woche später sind die Kadaver immer noch nicht beseitigt worden und liegen wie gefällte Bäume auf dem Hof.

Bezirkstierarzt Ólafur Jónsson sagt, die Tötungsaktion sei auf humane Art und Weise durchgeführt worden, dennoch wurden die Tierschutzregeln nicht eingehalten.

Die Angelegenheit findet ihren Ursprung in dem Umstand, dass sich ein gutes Dutzend Hengste auf einer weitgehend abgefressenen Weide des Hofes Skriðuland befunden hatte. Sie rannten durch den Zaun und liefen auf Futtersuche in die Berge. Dort landeten sie auf der Weide eines benachbarten Hofes, wo Stuten, Fohlen und Wallache grasten. Es kam zum Kampf unter den Pferden, vier davon wurden so schwer verletzt, dass sie vergangene Woche eingeschläfert werden mussten.

Die Veterinäraufsichtsbehörde organisierte den Tierarzt mit einem Gewehr und bestellte ihn an den Hof. Die Hengste, die getötet werden sollten, wurden in den Stall getrieben und einer nach dem anderen herausgelassen und wie am Fliessband erschossen, wie Vísir schreibt.

“Das war unserer Ansicht nach die humanste Methode, die Tiere zu töten. Meiner Information nach sind sie sofort verendet.” sagt Ólafur Jónsson, der Bezirkstierarzt der Veterinäraufsichtsbehörde im Bezirk Norðurland eystra.

Den Fotos nach zu urteilen haben es zwei erschossene Hengste jedoch eine lange Wegstrecke vom Stall in die Weide geschafft. Der rote Hengst liegt weit draussen auf der Weide, der schwarze Hengst ist aus dem Paddock gelaufen, verfing sich im Zaun auf der anderen Seite und verendete dort.

Auf die Frage, weshalb die Pferde nicht in den Kopf geschossen worden seien, sagt Ólafur, dass der Blattschuss die humanere Methode sei. “Man soll die Pferde auf diese Weise töten. Wenn jemand die Pferde in den Kopf geschossen hätte, wäre ich wütend geworden, weil diese Methode nicht ausgeübt werden soll,” erklärt der Tierarzt.

Im 14. Artikel des Tierschutzgesetzes heisst es jedoch, dass Pferde durch einen Schuss in die Stirn zu töten sind. “Erlaubt ist es, Pferde mit einem Schuss in die Stirn […] durch eine Schusswaffe zu töten. Es ist auch erlaubt, ein Bolzenschussgerät zu benutzen, mit einem Bolzen, der durch das Gehirn dringt.”

Des weiteren verlangt das Gesetz, dass keine andere Pferde oder anderes Getier bei der Tötungsaktion zugegen sind.

Ganz offensichtlich ist nach diesen Tierschutzvorschriften, für die MAST zuständig ist, nicht verfahren worden. Nach Einschätzung von MAST gab es keine Veranlassung, mit den Pferden ins Schlachthaus zu fahren.

Nachdem der Tierarzt, den MAST für die Tötungsaktion geworben hatte, in Gegenwart des Bezirkstierarztes die Pferde getötet hatte, verliessen sie den Schauplatz und überliessen es dem Besitzer der Pferde, die Kadaver ordnungsgemäss zu entsorgen.

Dem Eigentümer war jedoch zuvor das Sorgerecht für diese Pferde entzogen worden. Eine Woche später hat er sie nun noch immer nicht entsorgt.

Der Bezirkstierarzt bezeichnet den Umstand als unbefriedigend, ist jedoch der Ansicht, dass MAST sich nicht um die Entsorgung der Pferde kümmern müsse, nachdem die Behörde die Entscheidung getroffen habe, sie zu töten.

“Wir haben es in die Hände der Bewohner gelegt, diese Pferde zu entsorgen. Ich habe vorgestern nachgefragt und erfahren, dass die nicht entsorgt wurden. Ich habe dem Hofbesitzer einen Tag Frist gegeben, um die Pferde zu entsorgen.” sagt Ólafur.

Weiterhin stehen auf dem Hof fünf Hengste, die der Besitzer nach Einschätzung von MAST versorgen kann. Die Pferde seien in gutem körperlichen Zustand, und sie erhalten Heu auf dem Weidestück, wo sie derzeit stehen. Nach Informationen des Fréttablaðið waren die Bewohner jedoch schon zuvor mit der Veterinäraufsichtsbehörde in Konflikt gekommen, weil sie Tiere schlecht versorgt hatten.

Der Hofbesitzer, der in Brimnes wohnt, hat zudem im Januar diesen Jahres das Sorgerecht für sein gesamtes Vieh entzogen bekommen, damals mussten etwa 50 Kühe notgeschlachtet werden.

Im link gibt es den kurzen Videoclip eines Drohnenflugs über den Hof.

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