Bis zu 150 Menschen mussten vorvergangene Nacht unfreiwillig an der Tankraststätte Stadarskáli zwischen Akureyri und Reykjavík übernachten, weil der Bergpass über die Heide Holtavörduheidi wegen eines heftigen Sturms, der über das Land fegte, geschlossen wurde.
Flughafen Keflavík. Copyright: Icelandic Photo Agency.
Ein riesiges Loch wurde in den Icelandair-Hangar am Internationalen Flughafen Keflavík gerissen. Flugzeuge konnten zwar landen, aber da Metallplatten über den Flugplatz flogen und der Sturm die Rampen zu wackelig machte, mussten die Passagiere stundenlang in den Flugzeugen ausharren, berichtet Morgunbladid.
In Südwest- und West-Island gingen bei der Polizei 300-400 Meldungen wegen des Sturms ein. Ziegel wurden an vielen Stellen von den Dächern gerissen und Bäume entwurzelt. In Karfavogur in Reykjavík riss er seine Jahrzehnte alte Lärche aus dem Boden.
Vorgestern Abend um 20 Uhr hatten die Mitglieder des Landsbjörg Such- und Rettungsvereins auf 210 Hilferufe in der Hauptstadtregion, 140 in der Region Sudurnes und dutzende aus anderen Gegenden des Landes reagiert. Über 200 Mitglieder der Such- und Rettungsmannschaften waren im Einsatz.
Gestern früh kurz vor sieben Uhr erwachten Hauptstadtbewohner von grollendem Donner und hellen Blitzen – einem in Island seltenen Wetterphänomen – gefolgt von einem Hagelsturm.
Der Meteorologe Thorsteinn V. Jónsson vom Isländischen Wetteramt sagte gegenüber dv.is, dass über der Heide Hellisheidi und der Bucht Faxaflói Blitze gesehen wurden, und sogar bis nach Öraefsveit, südlich des Gletschers Vatnajökull.
Hier finden Sie einen Link zu einem Foto von einem Blitz über Reykjavík, aufgenommen vorgestern früh.
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