Sperrriemenantrag beruht auf falscher Darstellung Skip to content

Sperrriemenantrag beruht auf falscher Darstellung

Der Antrag Islands, das FEIF-Verbot des Sperrriemens im englischen Reithalfter in Kombination mit der Islandkandare wieder aufzuheben, beruht auf einer falschen Darstellung von Tatsachen, ist auf der Webseite des Magazins Hestablaðið Seisei zu lesen. Der Antrag ist Tagesordnungspunkt bei der FEIF-Jahressportkonferenz im Februar in Island.

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Tierärztliche Maulkontrolle beim Turnier. Foto: Dagmar Trodler/Iceland Review

Im Antrag heißt es, das englisch-kombinierte Reithalfter sei weiterhin in Zuchtprüfungen erlaubt und erlaube dadurch eine Vergleichsuntersuchung darüber, ob die Benutzung eines solchen Halfters das Risiko von Maulverletzungen erhöhe. Die Tierärztin Dr. Sigríður Björnsdóttir habe vergleichende Studien am Landsmót betrieben und sei zu dem Ergebnis gekommen, daß ”die Verwendung des englisch-kombinierten Reithalfters mit Sperrriemen nicht begleitet wird von einer größeren Verletzungswahrscheinlichkeit von Maulverletzungen als jedes andere Reithalfter.”
(Seite 10 in diesem link)
Hestablaðið Seisei zitiert Sigríður Björnsdóttir, dies sei nicht korrekt.
Sie habe niemals speziell die Auswirkungen des kombinierten Reithalfters in Bezug auf Maulverletzungen untersucht und auch niemals eine diesbezügliche Forschungsfrage aufgeworfen.
Jeder, der ihre Studie zu Maulverletzungen bei großen Turnieren gelesen habe, wisse, daß sich die Maulgesundheit von Pferden nicht verbessere, eher im Gegenteil. Bei den Untersuchungen am Landsmót 2012 habe es keine Unterschiede zwischen Zucht- und Sportpferden gegeben, obwohl die Ausrüstungsregeln unterschiedlich waren. Es habe auch keinen Hinweis darauf gegeben, daß das Verbot des Sperrriemens einen negativen Effekt auf die Maulgesundheit habe.
“Wenn es wahr ist, daß Reiter das englische Reithalfter tiefer verschnallen und vielleicht fester ziehen, wie die Leute sagen, dann wirkt sich das nicht in mehr Verletzungen in dem Bereich aus, eher im Gegenteil,” sagt Sigríður im Hestablaðið Seisei.
“Das Problem sind vielmehr die schweren Verletzungen im Zusammenhang mit der Islandkandare mit Zungenfreiheit, gleichgültig ob mit oder ohne Sperrriemen verschnallt. Es ist gut möglich daß das englisch-kombinierte Reithalfter andere negative Effekte auf Pferde hat – mehr als andere Halftertypen. Das kann ich nicht sagen, aber ich persönlich mag auch nicht so viele Riemen am Pferdekopf. Ich sehe jedenfalls nicht, daß es eine spezielle Auswirkung auf die Maulgesundheit des Pferdes hat und habe nichts davon in Büchern oder Artikeln gefunden.
Ich denke, es ist hohe Zeit, die Ausrüstungsregeln für das Islandpferd zu überprüfen und ich sähe das gerne im Kontext mit der neuen Definition dazu, was ergonomisch korrekt und passend für Pferde dieser Rasse ist. Dieses sollte auf wissenschaftliche Weise geschehen und zwar so rasch wie möglich.”
Hestablaðið Seisei schreibt weiter, es sei bemerkenswert, daß Islands Vertreter innerhalb der FEIF, Sigurður Sæmundsson, von dem Vorschlag des isländischen Pferdesportverbandes an die FEIF gar nichts gewusst habe.
Verbandsvorsitzender Haraldur Þorarinsson erklärte, es gebe keine Vorschrift, nach der ein Ausschuß dem Vorstand einen Entwurf erst vorlegen müsse, bevor er abgeschickt wird. Was bedeute, daß ein Ausschuß die Politik des eigenen Verbandes torpedieren könne. Er halte es für keine schlechte Idee, wenn solch eine Vorschrift geschaffen werde.
Für ihn sei jedoch von größerer Bedeutung, den Fall als Ganzes zu betrachten und die Regeln für Zucht und Sport zu vereinheitlichen, mit dem Wohle des Pferdes als Leitprinzip.
“Die Hauptaufgabe liegt darin, die tatsächliche Ursache dafür zu finden, warum Sport- und Zuchtpferde soviele Maulverletzungen erleiden, wie es der Fall ist. Der Sperrriemen in diesem Zusammenhang ist nur von marginaler Bedeutung.”
Hier finden Sie den Artikel in der englischen Übersetzung.
Hier lesen Sie über den Vorschlag aus Island.
Und hier finden Sie mehr über die Maulverletzungen und besagte Studie.
DT

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