Zwei Bewohner aus Suðurnes mussten in dieser Woche zum Arzt, nachdem sie über Unwohlsein durch Emissionen aus dem Silikonwerk United Silicon geklagt hatten.
Der Seuchenfacharzt Haraldur Briem riet allen, sich bei Unwohlsein sofort beim Arzt zu melden, um die Grösse des Verschmutzungsproblems durch das Werk dokumentieren zu können.
In den sechs Tagen seitdem das Werk wieder in Betrieb genommen wurde, sind bei der Umweltagentur 90 Beschwerden über Geruchsbelästigung eingegangen. Die meisten Beschwerden kamen am Dienstag nach dem Unfall am Hochofen, berichtet RÚV.
In den kommenden vier Wochen werden umfangreiche Schadstoffmessungen rund um die Fabrik unternommen. Am 18. April war ein Feuer im Werk ausgebrochen, danach war das Werk für Reparaturarbeiten stillgelegt worden.
Man hatte an Verbesserungen gearbeitet und am vergangenen Sonntag einen neuen Hochofen installiert. Die Umweltagentur überwacht die Vorgänge im Werk. Einar Halldórsson, Schadstoffspezialist bei der Umweltagentur, sagt dass solch detaillierte Schadstoffmessungen noch nie zuvor bei von der Agentur überwachten Unternehmen durchgeführt worden sind.
“Die Ergebnisse aus den ersten Messungen sollten Anfang Juni auf dem Tisch liegen. Sie dürften ein Licht auf den Ursprung des Geruchs werfen, und uns zeigen, welcher Stoff diesen Geruch verursacht,” sagte Einar. Die Umweltagentur bekommt täglich Messdaten übermittelt und rechnet damit, dass die Geruchsbelästigung nach den Reparaturarbeiten noch etwa zwei Wochen andauert.