Das Wetter in Island ist stets ein wildes, unzähmbares Pferd, daher war es gut, daß Shoppingmeile und Verpflegungshalle in Großzelten untergebracht sind. Bislang hielten die Konstruktionen allen Wetterkapriolen stand.
Wer genug Pferde gesehen hat, macht sich als erstes auf den Weg ins Shoppingzelt – irgendwas findet man ja immer. Ob Reitbekleidung der bekannten isländischen Ausrüster, berückend schöne Pullover und Kleider aus isländischer Wolle oder die in Deutschland zum Hochpreissektor gehörende 66iger Marke, das Angebot ist vielfältig, attraktiv, preislich im Rahmen und lädt zum immer wiedermal reinbummeln ein. Und sei es nur, um mit dem netten Kerl zu schnacken, der für Jötunvélar gleich am Eingang in einer Wasserbütte steht und für wasserdichte Socken und Handschuhe wirbt.
Daß man sich in Island befindet, merkt man allerspätestens, wenn man am Tisch mit dem Trockenfisch vorbeiflaniert („Die Ausländer gucken nur. Meist kaufen Isländer den Hartfisch“ lässt der Verkäufer wissen) oder am Stand mit dem Selbstanbauprojekt für Gerste landet. Eine Anhängerkonstruktion mit Schubladen, die wetterunabhängig und ganzjährig mit Automatikbewässerung den Anbau von Gerste ermöglicht. Naja, für Pferde sei das nur bedingt, vor allem sei es für Rinder-, Schweine- und Hühnerzucht interessant, verrät man uns am Stand. In jedem Fall das schrägste Gerät am Ort.
Im Verpflegungszelt setzt man auf einfach und gut statt auf Schickimicki-Food, isländische Fleischsuppe, Leckeres vom Grill und Sandwiches, sowie ein kleiner Supermarkt helfen gegen den Hunger. Die Mutigen sitzen draußen und genießen bei auffrischendem Wind die erste Sonne seit Tagen.
Im Übrigen ist das Landsmót ja vor allem ein sozialer event, man trifft hier Freunde, und verbringt mit Decken, Pullis und Thermoskannen auf den Grashängen gemeinsam viele Stunden mit dem großen Lieblingsthema der Isländer: Pferde.