Das bei Touristen ausserordentlich beliebte alte Schwimmbad Seljavallalaug am Fuss des Vulkans Eyjafjallajökull in Südisland ist nach Ansicht eines langjährigen Reiseleiters in grosser Gefahr, berichtet Vísir. Einst für zehn Schwimmgäste pro Woche konzipiert, nimmt das 25 Meter grosse Freischwimmbecken aus den zwanziger Jahren des letzen Jahrhunderts heute manchmal bis zu 1000 Besucher pro Tag auf. Es gibt zwar eine Umkleide, aber weder Dusche noch Toilette, und gechlort wird das Wasser aus dem Berg auch nicht.
Reiseleiter Jónas Freydal glaubt, dass das Wasser die Gesundheit von Badegästen gefährden könne, zumal Besucher nicht gerade pfleglich mit dem Ort umgingen. Zum Wochenende gebe es gerne mal Saufgelage, und der Austausch von Intimitäten im Wasser sei auch nicht selten. Auf der anderen Seite könnte das Bad eine wahre Goldgrube sein, wenn dort Sanitäranlagen gebaut und Eintrittsgeld erhoben würde.
Das Bad wird vom Ungmennafélag Eyfellingur betreut, der Vorsitzende Ármann Fannar Magnússon bestätigte die hohen Besucherzahlen. Die Touristen kämen inzwischen in Strömen. “Das ist kein öffentliches Schwimmbad, das ist halt der Haken,” gibt er zu bedenken. “Aber die Leute lassen sich nicht stoppen, die gehen da alle rein, obwohl es kein Schwimmbad ist, denn es gibt keine Hygienevorrichtungen, keine Toilette, kein Waschbecken … eigentlich ist das ein Denkmal, was die Leute anschauen.”
Für gesundheitsgefährdend halte er das Bad nicht. Bislang sei noch keiner gestorben, meinte er.