Eine Interessengemeinschaft mit Namen Hraunavinir (Lavafreunde) plant wegen eines Straßenneubaues im Reykjavíker Vorort Garðabær, vor Gericht zu ziehen. Die neue Straße soll von Engidalur nach Álftanes durch das Lavafeld von Gálgahraun führen, und von dort aus zum Kreisverkehr gegenüber der Präsidentenresidenz Bessastaðir.
Themenfoto: Páll Stefánsson/Iceland Review.
Die Seherin und Klavierlehrerin Erla Stefánsdóttir behauptet, dass ein Elfenfelsen mit Namen Ófeigskirka bei den Bauarbeiten zerstört werden wird. Der Zorn der Zwerge in der verborgenen Welt könne ihrer Ansicht nach Unfälle auf der neuen Straße verursachen, schreibt Fréttablaðið.
Reynir Ingibjartsson, der Vorsitzende der Hraunvinir, betonte, dass die Interessengemeinschaft ausschließlich den Straßenabschnitt durch das Lavafeld Gálgahraun kritisiere. Vor ein paar Jahren hätten die Lavafreunde bedeutende Felsen in dem Lavafeld retten können, die im Zusammenhang mit dem Werk des Malers Jóhannes Kjarval stehen.
„Die Behörden haben damals auf uns gehört. Und die Apartmenthäuser, die für den Ort geplant waren, sind einfach aus den Plänen gestrichen worden,“ erinnert Reynir sich.
Mit der neuen Straße durch die Gálgahraun würden weitere Relikte und alte Wanderwege verschwinden. Besonders besorgt ist er um die Ófeigskirkja.
Mitglieder der Lavafreunde, darunter Erla und ein weiterer Seher, hatten sich am vergangenen Mittwoch zur Gálgahraun aufgemacht. Dem Fréttablaðið war es nicht gelungen, mit der Seherin selbst zu sprechen, doch Reynir sagte, sie sei äußerst besorgt über die Straßenpläne.
„Sie befürchtet Unfälle dort. Sie sagt, in der verborgenen Welt, die sie im Gegensatz zu uns sehen kann, gebe es großen Ärger, vor allem unter den Zwergen.“
Die Seherin Ragnhildur Jónsdóttir spreche außerdem von einer dringenden Bitte aus der Lava. Umfragen hätten Reynir zufolge ergeben, dass eine Mehrzahl der Isländer an die Existenz einer anderen Lebensform in der Natur glaubt, und dass es viele Geschichten aus dem isländischen Straßenbau gebe, wo Pläne aus abergläubischen Gründen geändert wurden.
„Du musst Erla Stefánsdóttir nur anschauen, dann bist du überzeugt dass diese Frau in Hügel und Felsen hineinschauen kann,“ sagte er.
Der Autor und Umweltaktivist Andri Snær Magnason hatte die Straßenbaupläne am vergangenen Samstag in einem offenen Brief im Fréttablaðið an die Behörden von Garðabær scharf kritisiert. Hintergrund seiner Kritik sind vor allem der Umweltschutz und die Wahrung von Kulturerbe.
DT