Schwefeldioxidbelastung bei Symposium diskutiert Skip to content

Schwefeldioxidbelastung bei Symposium diskutiert

Die Luftverschmutzung durch vulkanische Gase aus dem Vulkanausbruch in der Holuhraun ist in der Stadt Höfn im Hornafjördur in Südostisland während 107 Stunden über dem gesundheitsbedenklichen Limit gewesen. Damit sind die Einwohner von Höfn der Luftverschmutzung weitaus mehr ausgesetzt gewesen als jede andere isländische Gemeinde.

Dies wurde vorgestern bei einem Symposium in Reykjavík über die Auswirkungen der Verschmutzung bekanntgegeben.

In Höfn wurden Ende Oktober mit 21.000 µg/m3 die höchsten Schwefeldioxidwerte (SO2) gemessen, berichtet das Morgunblaðið. Bei Werten über 2000 µg/m3, welche überall im Land gemessen worden waren, werden Warnungen ausgesprochen. Die Leute sollen sich dann im Haus aufhalten und die Heizungen aufdrehen. Mit einer stündlichen Belastung von 350 µg/m3 ist die gesundheitlich zulässige Obergrenze in Island erreicht.

Vor dem Vulkanausbruch waren Höchstwerte von 200 µg/m3 in Island nur in der Nähe eines Aluminiumwerkes gemessen worden, sagte der Experte der isländischen Umweltagentur, Þorsteinn Jóhannsson, in einem Vortrag beim Symposium.

Die Gasbelastung war in Reykjavík über mehr Stunden gemessen worden als im 120 km östlich von der Eruption entfernten Reyðarfjörður. Reykjavík liegt 260 km westlich der Holuhraun. Am 6. September hatte der Schwefeldioxidwert in Irland, welches 1407 km von der Holuhraun entfernt liegt, 498 µg/m3 Schwefeldioid betragen.

Þorsteinn rechnete auch aus, dass die Schwefeldioxidgesamtmenge aus der Eruption bei 20.000-60.000 Tonnen pro Tag gelegen hat. Damit ist die Holuhraun der gasintensivste Vulkanausbruch in Island seit dem 18. Jahrhundert.

Þorsteinn zufolge beträgt der tägliche SO-Ausstoß des Aluminiumwerkes in Reyðarfjörður 16 Tonnen pro Tag. Der SO2-Gesamtausstoß in den Ländern der Europäischen Union beträgt 14.000 Tonnen pro Tag.

An einem Tag habe der Ausstoß in Akureyri in Nordisland für viele Stunden so hoch gelegen, dass eigentlich niemand draussen hätte arbeiten dürfen. Da die Gasbelastung jedoch überraschend kam, hätten weder Unternehmen noch Behörden entsprechend reagiert.

Das neue Lavafeld in der Holuhraun stößt weiterhin Gas aus, die auch eine Woche nach Beendigung des Ausbruchs extreme Werte erreicht hatten.

„Es ist daher wichtig, die Gaswerte weiterhin zu überwachen, damit Touristen das Lavafeld besuchen können,“ sagte Þorsteinn. Derzeit ist es möglich, bis auf 20 Meter an das Lavafeld heranzukommen. Das Betreten des Feldes selbst ist gefährlich und untersagt.

Auch die Auswirkungen der Gasverschmutzung auf die Vegetation, sowie auf Seen und Flüsse waren Thema beim Symposium. Bodenproben aus allen Region Islands hatten darauf hingedeutet, dass der Schnee durch die vulkanischen Gase sauer geworden ist.

Noch vor dem Symposium hatte der Leiter des isländischen Zivilschutzes, Víðir Reynisson, Iceland Review gesagt, dass die Verschmutzungswerte mit dem Einsetzen des Frühjahrtauwetters sofort ansteigen würden, doch dass dies kein Problem von Dauer sein werde.

Víðir ist überzeugt, dass man im Sommer die Schafe ins Hochland lassen kann, wie es in Island immer schon üblich war. Er glaubt auch, dass man dann aus Quellen wieder Wasser trinken kann.

Das Symposium war eine Gemeinschaftsveranstaltung des isländischen Zivilschutzes, des Bauernverbandes, sowie der Ministerien für Industrie und Umwelt gewesen.

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