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Schlechte Vogelnachrichten

96 tote Küken der Küstenseeschwalbe sind in der letzten Woche von Angestellten des Naturkundeinstituts in Hliðsnes in Álftanes bei Reykjavík gefunden worden. Die Mitarbeiter hatten sich auf einer Routineinspektion befunden, nachdem sie in den vergangenen Wochen über 100 Küken markiert hatten.

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Eine Küstenseeschwalbe. Foto: Geir Ólafsson.

Vermutlich wurde das Sterben durch Futtermangel ausgelöst. Die Sandaale, von der die Küstenseeschwalben hauptsächlich leben, sind auf dem Rückzug. Als Konsequenz hat sich das Brutergebnis der Vögel in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert, berichtet das Morgunblaðið.

In diesem Jahr hatten die Küstenseeschwalben zu Beginn erfolgreich gebrütet. „Die toten Vögel waren fast flügge,“ sagte Aron Leví Beck.

Er überwacht die Lage in der Kolonie und hatte bemerkt, dass die erwachsenen Vögel ungewöhnlich ruhig geworden waren. „Sie waren nicht mehr so aggressiv wie sonst […] und wir haben gesehen, dass sie kein Futter mehr zu den Küken flogen.“

Unter normalen Umständen fliegen die erwachsenen Vögel unermüdlich mit Fisch zu den Nestern.

Auch in anderen Küstenseeschwalbekolonien des Landes sind toten Küken gefunden worden, etwa im Ísafjarðardjúp in den Westfjorden. Der Grund ist wahrscheinlich überall der gleiche.

Nach neusten Studien kann der Sandaal in isländischen Gewässern nicht mehr heranwachsen, weil die Makrele ihm das Futter wegnimmt bzw. ihn auch frisst.

Auch die Brut des Seeadlers in diesem Jahr war nicht erfolgreich. Die meisten der 45 Adlerpaare, die Eier gelegt hatten, waren nicht in der Lage gewesen, ihre Küken aufzuziehen. Hier lag der Grund im Kälteeinbruch im Mai, berichtet Fréttatíminn.

„Die Adler nisten Anfang oder Mitte April und die Küken werden nicht vor Mitte August flügge. Zu Beginn der Nistsaison reagieren Adler sehr empfindlich auf Kälte und Störungen durch den Menschen,“ erklärt Kristinn Haukur Skarphéðinsson von der zoologischen Abteilung des Naturkundeinstituts.

Er stellte fest, dass einer der großen Tourismusanbieter im Breiðafjörður illegal Bootstouren zu den Brutplätzen anbietet und die Vögel damit im Frühjahr gestört habe. „Kein Küken im nördlichen Breiðafjörður hat überlebt und nur ein Küken wird derzeit in den Westfjorden flügge.“

Im Faxaflói war die Nistsaison einigermaßen erfolgreich. Das Institut weiß insgesamt in Island von 21 Adlerpaaren mit 28 Küken, die in zwei bis drei Wochen flügge werden.

Trotz der schlechten Nachrichten vom Breiðafjörður wächst die Seeadlerpopulation in Island langsam aber stetig. Im Jahr 2011 waren es noch 66 Paare gewesen, in diesem Jahr bereits 69 Paare.

Hier lesen Sie mehr über die Lage der Seevögel in Island.

DT

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