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Salz oder Silizium – Geothermale Projekte in Island

Wenn ausländische Firmen an die Nutzung der geothermalen Energie Islands denken, haben sie Grossprojekte im Auge. Der US-Gigant Alcoa möchte in Bakki bei Húsavík eine weitere Aluminiumschmelze errichten.

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Salz vom Saltverk Reykjanes. Mit freundlicher Genehmigung des Unternehmens.

Von dem Geothermalgebiet Theistareykir, das gegenwärtig ungeachtet der Bedenken der Umweltschützer erschlossen wird, wollen auch die kanadische Timminco und ihr isländischer Kooperationspartner Thorsil sowie die Duisburger Unternehmensgruppe PCC profitieren.

Beide sind daran interessiert, eine Silizium-Fabrik bei Bakki zu errichten, berichtete Fréttabladid. Jedoch ist noch nichts sicher, ausser dass die Bohrungen bei Bakki begonnen haben.

Während die Rohstoffe Quarz und Bauxit für die energieintensive Silikon- und Aluminiumproduktion zum Teil über weite Entfernungen per Schiff antransportiert werden müssen, gibt es auch kleinere Projekte isländischer Firmen, bei denen geothermale Energie zur Verarbeitung einheimischer Rohstoffe bzw. der Lebensmittelproduktion genutzt wird.

Saltverk Reykjanes hat eine jahrhundertealte Methode, mit Hilfe der Erdwärme Meersalz zu gewinnen, wiederbelebt.

„Es ist die umweltfreundlichste Art der Salzgewinnung, denn andere benutzen Gas oder Holz,“ erklärte Gardar Stefánsson, einer der Besitzer des kürzlich in Reykjanes im Fjord Ísafjardardjúp in den Westfjorden gegründeten Unternehmens, gegenüber Fréttabladid.

Die Idee kam ihm, als er einen Beitrag über die Salzfabrik in Reykjanes im 18. Jahrhundert las, in der zum ersten Mal geothermale Energie für die Salzproduktion eingesetzt wurde.

„Wir beschlossen, die Salzproduktion an diesen Platz zurückzubringen und dieselben Methode für die Meersalzgewinnung zu benutzen.“

Die ersten Produkte sollen in Kürze auf den Markt kommen. Saltwerk will bis zu 20 Tonnen pro Jahr produzieren, eine Menge die etwa der gesamten Nachfrage auf dem isländischen Markt entspricht.

Die Firma Geogreenhouse dagegen plant eine Anlage von Hightec-Gewächshäusern für Tomaten, die bei einem geothermalen Kraftwerk angesiedelt werden sollen.

Ein Standort ist noch nicht festgelegt, aber gegenwärtig werden Möglichkeiten auf der Reykjaneshalbinsel erörtert, berichtete Fréttabladid.

Das Kraftwerk soll warmes Wasser, Elektrizität, Wasser zur Bewässerung der Pflanzen und Kohlendioxid zur Steigerung des Wachstums bereitstellen.

Beginnend mit einem 3,3 Hektar grossen Gebäude und 35 Beschäftigten soll der Gewächshauskomplex nach Fertigstellung 20 Hektar umfassen und 150 Menschen beschäftigen.

Die Tomaten sollen nach England exportiert werden und Geogreenhouse hat bereits mit einer britischen Gesellschaft Verträge über Marketing und Vertrieb abgeschlossen.

Der Geschäftsführer Sigurdur Kiernan glaubt an den Erfolg des Unternehmens, da die Tomaten abgesehen von der umweltfreundlichen Beheizung besondere Qualitätsmerkmale aufweisen:

„Wir haben den Vorteil, dass wir das beste Wasser auf der Welt für unseren Anbau benutzen. Wir brauchen auch keine Pestizide, die an vielen ausländischen Standorten verwendet werden.“

bv

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