Die Geologen, die heute morgen über den Mýrdalsjökull-Gletscher geflogen sind, um die Lage am Vulkan Katla zu überprüfen, haben Risse in zwei Kalderen im Südteil des Gletschers entdeckt. Sie fanden jedoch bisher keine Hinweise, die auf eine Eruption unter der Eiskappe des Gletschers hindeuten könnten.
Skidoo-Tour am Mýrdalsjökull. Der Gletscher ist nun gesperrt. Foto: Páll Stefánsson.
„Es gibt Anzeichen für eine Flut aus zwei Kalderen im Südteil des Katla-Kraters, sowie auf Aktivität an anderen Stellen,“ sagte der Geophysiker Einar Kjartansson mbl.is. Er glaubt, dass die Gletscherflut, die die Brücke über den Múlakvísl in der vergangenen Nacht hinweggerissen hat, inzwischen abgeklungen ist.
Die Flutwelle im Múlakvísl kam von der Gletscherzunge am Höfdabrekkujökull. Kjartansson glaubt, dass das Gletschereis dort wo die Flut herauskam, gebrochen ist. Gletschereis bleibt nun in der ganzen Region liegen, was darauf hindeutet dass die Flutwelle zurückgeht.
Obwohl es derzeit keine Anzeichen für einen Vulkanausbruch in der Katla gebe, würde er nicht ausschliessen, dass in der letzten Nacht einer stattgefunden hat. Die Sensoren des isländischen Wetterdienstes hatten Veränderungen aufgezeichnet, die auf einen Ausbruch hindeuten, sicher sei das jedoch nicht.
„Wir werden die Situation natürlich engmaschig überwachen,“ sagte Kjartansson. Geologen hatten sich zuletzt am Mittwoch näher mit dem Mýrdalsjökull beschäftigt – als es keine Hinweise auf seismische Aktivitäten gegeben hatte. Dennoch hatten die Sensoren dezent ausgeschlagen, sodass der Gletschervulkan seitdem unter stetiger Beobachtung steht.
Der Zivilschutz Almannavarnir hat den Mýrdalsjökull inzwischen zur Gefahrenzone erklärt und jeglichen Verkehr auf den Gletscher untersagt, berichtet ruv.is.
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DT