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Reynisfjara als Studienprojekt

Der Strand von Reynisfjara ist jedem Urlauber ein Begriff, nicht allen jedoch seine Gefahren. Die spektakulären Wellen kommen aus grosser Tiefe, Brandungsrückstrom und sogenannte undertow Wellen entwickeln eine unvorstellbare Kraft, gegen die man machtlos ist. Doch übt der Strand eine magische Anziehungskraft auf die Besucher aus und lässt sie die Gefahr ignorieren.

Die beiden Studentinnen Þór­dís Pét­urs­dótt­ir und Sig­ur­laug Rún­ars­dótt­ir haben sich daher diesen Strand als Gegenstand eines Studienprojektes vorgenommen und vier Tage lang untersucht, wie Touristen auf die Gefahr und die Warnschilder an der Reynisfjara reagieren, berichtet mbl.is.

“Wir waren überrascht, wie wenig bewusst die Leute sich der Gefahren sind,” sagte Þórdís. “es herrschte üblicherweise die Ansicht, dass der Strand ein sicherer Ort ist, solange man nicht schwimmen geht. Die Leute scheinen nicht zu merken, dass die Wellen sie holen können, auch wenn sie nicht ins Wasser gehen.”

Die meisten hätten das neue Warnschild gesehen, aber die Gefahren geringgeschätzt, sie seien auch mit Kindern bis ans Wasser gegangen, manche seien bis zu dreimal nass geworden.

Einen Unterschied mache es, ob der Reiseleiter mit an den Strand gehe oder nicht. An zwei der vier Tagen herrschte schlechtes Wetter, da seien ihren Beobachtungen nach die Reiseleiter mit ihren Gruppen an den Strand gegangen, hier sei den Anweisungen besser Folge geleistet worden als an Tagen mit guten Wetter, wo sich die Touristen alleine zum Strand aufmachten.

Die beiden Studentinnen hatten eine Frageliste für die Touristen erstellt und sie beim Verlassen des Strandes angesprochen. “Alle, die mit organisierten Touren hier unterwegs waren, bestätigten dass die Reiseleiter sie vor den Gefahren gewarnt hätten. Aber es sind auch viele privat Reisende unterwegs.”

Die Touristen, die sich der Gefahr bewusst waren, seien dennoch bis ans Wasser gegangen. “Oft bekamen wir die Antwort, es gebe immer einen Idioten, der zu weit gehe.”

Die wenigsten hätten von den Todesfällen an der Reynisfjara gewusst. “Manche Amerikaner fanden die Anzahl der Todesfälle sogar wenig”.

Besonders erstaunt zeigten sich die beiden Studentinnen, welche herausragende Rolle die Kamera bei der Gefahrensermessung spiele. Touristen klettern in die Felsen, laufen bis weit in die Höhle, wo es Steinschlag geben kann, oder bis an die Wasserkante, um das perfekte Foto zu schiessen. “Sie bringen sich selbst, ihre Liebsten und sogar Kinder in Gefahr für das perfekte Foto. Es steht ganz klar auf dem Warnschild, dass man der See nie den Rücken zudrehen soll, aber genau das tun die meisten,” sagt Þórdís. “Da stand eine Familie mit Kinderwagen, die dem Meer den Rücken zuwandte, für ein Famillienfoto.” NIemand könne wissen, wann die nächste grosse Welle komme.

Sie kritisierte auch einen amerikanischen Kameramann, der ein Crossfit-Video von den Felsen aus aufnahm. “das geht um die Welt und dient anderen als Vorbild für ein tolles Motiv,” erklärt Þórdís.

Im Nachrichtentext finden Sie ein Video der gefährlichsten Szenen aus den vier Studientagen.

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