Eine schmale Mehrheit bei der nationalen Priesterversammlung stimmte letzte Woche dafür, den Gesetzentwurf von Justizministerin Ragna Árnadóttir zum neuen Ehegesetz zur näheren Prüfung an die isländische Bischofskongregation weiterzuleiten.
Themenfoto: Páll Stefánsson.
Svanfrídur Lárusdóttir, die Vorsitzende von Samtökin 78, einer Interessengemeinschaft für Homosexuelle, Bisexuelle und Transsexuelle in Island, sagte ruv.is, dass die Entscheidung der Priesterversammlung nur deren Angst zeige.
Die Entscheidung käme nicht überraschend, sagte sie. Die Kirche isoliere sich damit selbst. „Ich glaube, das wird die Kirche noch weiter vom Staat entfernen.“
Immerhin zeigten sich die Priester nicht als Gegner der Homosexuellen. Sie fänden es nur einfacher, die Entscheidung zu einem Ehegesetz an die Kongregation weiterzugeben, weil sie Angst hätten, selber eine Entscheidung treffen zu müssen.
Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in Island legal, doch der gesetzliche Rahmen für gleichgeschlechtliche Ehen ist nicht derselbe wie für gemischtgeschlechtliche Ehen.
Übersetzung: Dagmar Trodler.