Der Kadaver eines 15 Meter langen Pottwals wurde in Süd-Island an Land gespült. Der Wal liegt am Strand Skógasandur auf dem Bauernhof Ytri-Skógar nicht weit entfernt vom Wasserfall Skógafoss.
Aufgrund der jüngsten hohen Wellen liegt der Wal weit oben am Strand und ist teilweise von Sand begraben. Die Behörden ordneten an, ihn zunächst an Ort und Stelle zu lassen und der Natur ihren Lauf zu lassen. Ein Herbststurm könnte den Wal möglicherweise zurück ins Meer befördern – mithilfe der Wellen.
Nach isländischem Recht muss ein gestrandeter Wal der Polizei, der Umweltagentur, dem Meeresforschungs-Institut und dem Institut für Naturgeschichte gemeldet werden. Ein gestrandeter Wal war in früheren Jahrhunderten eine Art Lotteriegewinn für die von Armut geplagten Isländer. Hvalreki (gestrandeter Wal) ist heute noch immer das isländische Wort für einen unerwarteten Glücksfall.
Auch nach heutigem Recht ist ein Wal-Kadaver das Eigentum des Landbesitzers – es sei denn, das Institut für Naturgeschichte möchte ihn haben.
Das Meeresforschungs-Institut nahm gestern einige Proben des Wals. Es handelt sich um ein männliches Tier. Nur männliche Pottwale werden um Island gesichtet, denn die Wal-Kühe dieser Art bleiben an Orten viel weiter im Süden.
Jetzt heißt es abwarten, ob der Kadaver zurück ins Meer gespült wird. „Wir denken, es ist das Beste, der Natur ihren Lauf zu lassen, sofern sich niemand daran stört“, sagte Guðmundur B. Ingvarsson von der Umweltagentur gegenüber RÚV.
Der Kiefer des Pottwals wurde mit Genehmigung des Landwirts, dem der Boden gehört, auf dem das Tier liegt, entfernt. Es wird angenommen, dass die betreffende Person die Zähne zu dekorativen Zwecken ziehen möchte.
Besucher der Gegend seien darauf hingewiesen, dass der sandige Strand nicht zum Autofahren geeignet ist. Allerdings ist es möglich, recht nahe an die Fundstelle heranzufahren.
Hier sehen Sie ein Video des Pottwal-Kadavers.