Die ausgedehnte polizeiliche Ermittlungsaktion gegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche im Baugewerbe, die in der vergangenen Woche zur Festnahme von neun Personen geführt hatte, konzentriert sich nun auch auf den Tatverdacht des Menschenhandels.
Fünf der neun Personen bleiben auch weiterhin in Untersuchungshaft, eine Person davon ist eine Frau, berichtet RÚV. Alle Verdächtigen sind nach ihrer Festnahme von der Polizei verhört worden.
Fréttatiminn berichtete am Freitag, dass die Polizei nun untersucht, ob die Verdächtigen sich auch des Menschenhandels schuldig gemacht haben. Die Lebensbedingungen einiger aus Osteuropa stammenden Arbeiter sind Berichten zufolge schockierend: die Stromversorgung ist genau so defekt wie die Heizung und die Sanitäranlagen.
Zwei Bauunternehmen stehen im Zentrum der Ermittlungen. Eins von ihnen hatte bereits im Jahr 2006 eine Warnung der Gesundheitsbehörde erhalten, nachdem zehn polnische Arbeiter Asbestplatten hatten entfernen müssen, ohne Masken oder andere Schutzausrüstung zu tragen. Der Bauunternehmer ist erst kürzlich wegen Steuerhinterziehung verurteilt worden, er stand auch unter Verdacht, an einem Fall von Menschenhandel beteiligt zu sein.