Etwa 9000 Menschen haben eine Petition unterzeichnet, in der gefordert wird: “Sigmundur Davíð Gunnlaugsson, du bist hiermit als Premierminister von Island entlassen. Wir bestehen darauf, dass du deinen Job sobald wie möglich niederlegst und das Parlament verlässt.”
Grund für die Petition ist das Versagen des Premiers, die Nation über die Tatsache zu informieren, das seine Gattin ein in der Steueroase Tortola auf den Britischen Jungferninseln registriertes Unternehmen besitzt. Die Petition nennt dies ein “ethisches Versagen”.
Eine weitere Petition mit dem Titel “Wir unterstützen Sigmundur Davíð”, worin der Premier für seine gute Arbeit gelobt und zum Bleiben im Amt gedrängt wird, errang etwa 600 Unterschriften.
Die Angelegenheit ist heiss diskutiert worden, seit Sigmundurs Ehefrau Anna Sigurlaug Pálsdóttir am 15. März auf ihrer Facebookseite die Existenz ihres Unternehmens Wintris Inc. bekanntgegeben hatte.
Als Reaktion auf die öffentliche Kritik hatte das Paar am Ostersonntag ein selbstveranstaltetes Frage-und-Antwort Spiel auf Sigmundurs Blogseite veröffentlicht. Dort erklären sie, dass die Bank Landsbanki Anna Sigurlaug geraten habe, das Unternehmen im Ausland anzusiedeln und auf den Jungferninsel registrieren zu lassen. Sie gaben auch an, dass die Einkünfte des Unternehmens auf ihrer isländischen Steuererklärung auftauchten.
In einem Radiointerview mit dem Sender Bylgjan sagte Sigmundur am Ostersonntag, seine Position sei niemals stärker gewesen. Er habe nichts falsch gemacht. Er drückte seine Hoffnung aus, dass die Oppositionsparteien das in den Medien angedachte Misstrauensvotum gegen ihn ausführen, weil er ein solches Votum nicht etwa fürchte, sondern sich vielmehr darauf freue.
