Ein Patient aus Höfn im Hornafjörður ist gestern gegen 19 Uhr nach Akureyri ins Krankenhaus geflogen worden, weil es wetterbedingt nicht möglich war, in Reykjavík zu landen, berichtet RÚV. Im gesamten Süden und Südwesten hatte gestern Sturm geherrscht, und alle Inlandsflüge hatten abgesagt werden müssen.
Der Wind hatte zu ungünstig gestanden und die zur Verfügung stehende Landebahn war vereist gewesen. Auch in Keflavík waren die Landebedingungen für nicht sicher genug befunden worden.
Die Fluggesellschaft Mýflug, welche nach einem Vertrag mit den Gesundheitsbehörden für alle Krankenflüge in Island zuständig ist, traf daher die Entscheidung, den Patienten nach Nordisland ins dortige Regionalkrankenhaus zu fliegen.
Die sogenannte Notlandebahn in Reykjavík, welche in südwestlicher Richtung verläuft und bei derzeit herrschender Wetterlage sichere Landebedingungen bietet, war nach einem Urteil des Obersten Gerichts zu Herbstbeginn geschlossen worden. Auch die kleine Südwestlandebahn in Keflavík ist wegen zu geringer Nutzung ausser Betrieb genommen worden.
Das Gelände rund um die Reykjavíker Notlandebahn war im Jahr 2013 vom Staat an die Stadt Reykjavík verkauft worden, und der damalige Innenminister hatte sich vertraglich verpflichtet, die Südwest-Landebahn zu schliessen. In dem Reykjavíker Ortsteil Hlíðarendi, wo die Landebahn verläuft. sollen ein Hotel und Wohnhäuser errichtet werden. Zwei der acht Grundstücke sind bereits an Investoren verkauft.
Es gibt Pläne für einen neuen Inlandsflughafen ausserhalb der Reykjavíker Stadtgrenzen. Bei einer Umfrage in der Bevölkerung hatten sich im November 59 Prozent der Befragten für einen Verbleib des Inlandsflughafens innerhalb Reykjavíks ausgesprochen, 27 Prozent wollten den Flughafen an einem anderen Ort haben, 17 Prozent hatten keine Meinung.