Die Wikinger sind möglicherweise auf ihren Reisen in den Westen noch viel weiter gekommen als bislang gedacht, berichtet mbl.is. Infrarotbilder von einem Satelliten zeigten etwa 500 Kilometer weiter südlich des 1960 entdeckten Wikingerdorfes L’Anse aux Meadows Siedlungsspuren und Hinweise auf Eisenbearbeitung.
Sarah H. Parcak, eine sogenannte Weltallarchäologin, hatte in den vergangenen Jahren vom All aus hunderte von “Hotspots” ausgemacht. Der Wahrscheinlichste von ihnen zeigte Erdwälle im Siedlungsstil der Wikinger, sowie Aschenreste, Raseneisenstein und Spuren einer Metallverarbeitung, die bei den indianischen Ureinwohnern nicht bekannt gewesen ist. Radiocarbonmessungen datieren die Funde auf das Wikingerzeitalter.
In der kommenden Woche soll eine zweistündige Doku in der BBC mehr Informationen zu dem Fund liefern, im Netz kann man die Doku hier anschauen.
Páll Bergþorsson, der ehemalige Leiter des isländischen Wetterdienstes und Autor eines Buches über die Vinlandsfahrten der Wikinger, ist nicht erstaunt über den Fund, schreibt mbl.is
Die bei Point Rosée gefundene Siedlung liege in der Nähe des Ortes, wo seiner Ansicht nach Þorvaldur Eiríksson, der Sohn des Eiríks frá Brattahlíð, mit seinem Schiff gestrandet ist. Das Schiff musste repariert werden, dazu brauchte er Eisennägel – welche es möglicherweise in Point Rosée gegeben habe. Die Strecke nach L’Anse aux Meadows ist fünfmal länger als nach Point Rosée. Páll glaubt, dass Þorvaldur gewusst haben muss, wo er seine Nägel bekommt.