Eine Einundzwanzigjährige ist unter dem Verdacht, ihr Neugeborenes getötet zu haben, festgenommen worden – die Polizei hatte den Leichnam des Kindes am Samstag in einer Müllcontainer auf dem Laugarvegur in Reykjavík gefunden.
Themenfoto: Páll Stefánsson.
Die Ärzte der Notaufnahme im Universitätskrankenhaus Fossvogur alarmierten die Polizei, als die Frau mit abdominalen Schmerzen und Blutungen vorstellig wurde.
Sie hatte sich nicht als Wöchnerin zu erkennen gegeben, als sie am Samstagmorgen zusammen mit ihrem Verlobten in die Ambulanz kam.
Nur aus ihrem Zustand schlossen die Ärzte, dass sie gerade eine Geburt gehabt haben musste. Die Polizei begann sofort mit den Ermittlungen und suchte das Kind in ihrem Haus und an ihrem Arbeitsplatz.
Das Neugeborene wurde schliesslich in einer Müllcontainer in dem Hotel gefunden, wo die Frau die vergangenen vier Monate als Zimmermädchen beschäftigt gewesen war.
Vermutlich ist das Kind lebend zur Welt gekommen, eine Autopsie wurde bisher jedoch nicht veranlasst und die Todesursache ist unklar.
Die Polizei sagte gegenüber RÚV, dass die Frau ihre Schwangerschaft verborgen habe, nicht einmal ihr Verlobter habe davon gewusst. Auch die Mitarbeiter im Hotel seien ahnungslos gewesen, bestätigte der Hotelmanager.
Nach Artikel 212 des Strafgesetzbuches muss eine Frau, die ihr Kind aus Furcht, Stress oder Geistesverwirrung getötet hat, mit einer Strafe von bis zu sechs Jahren Gefängnis rechnen.
Die Frau wurde vom Reykjavíker Bezirksgericht zusätzlich zur Untersuchungshaft in psychiatrischen Gewahrsam genommen. Ihr Verlobter wurde gestern freigelassen.
DT