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Mord in Hafnafjördur aufgeklärt

„Ich habe nicht viele Bücher gelesen, aber von allen die ich gelesen haben, ist Silent Kill [Todesrosen] wahrscheinlich das beste“, schreibt Gunnar Rúnar Sigurthórsson in seinem YouTube-Profile.

Gunnar Rúnar Sigurthórsson auf YouTube.

In Todesrosen geht es um einen inszenierten Mord, doch – so schrieb der bekannte Krimiautor Arnaldur Indradasson in dem Folgeroman „Nordermoor“ – in der Regel hat es die Polizei mit einem „schäbigen isländischen Mord“ zu tun, schlampig ausgeführt und meist unter Einfluss erheblicher Alkoholmengen.

Während die Mordopfer in isländischen Kriminalromanen nicht mehr zu zählen sind, kamen zwischen 2000 und 2009 19 Personen durch fremde Hand ums Leben, zwölf Männer und sieben Frauen. Nur in zwei Fällen bestand keine Beziehung zwischen Opfer und Täter, berichtete mbl.is.

Der letzte Mord, der wie berichtet am 15. August dieses Jahres in Hafnarfjördur verübt wurde, ist nun offensichtlich aufgeklärt. Der 37-jährige Hannes Thór Helgason, Geschäftsführer der Süsswarenfabrik Góa-Linda, war von seiner Verlobten tot in seinem Schlafzimmer aufgefunden worden.

Hannes Thór Helgason.

Der Täter war nachts in die unverschlossene Wohnung eingedrungen, hatte sein Opfer mit mehreren Messerstichen getötet und war ohne etwas zu entwenden wieder verschwunden.

Ein junger Mann mit einem handfesten Motiv, der 23-jährige Gunnar Rúnar Sigurthórsson, geriet sofort unter Verdacht. Doch er leugnete die Tat und es gab nicht genügend Beweise, um ihn in Haft zu behalten.

Vorschnell hatten einige Zeitungen Namen und Foto des Verdächtigen veröffentlicht – Sigurthórsson hatte vergangenes Jahr Videos auf YouTube eingestellt, auf denen er über seine unglückliche Liebe zu dem Mädchen sprach, das mit dem Opfer liiert war. In einem weiteren Video hatte er dann erklärt, das Mädchen wollte ihn nicht.

Sigurthórsson wurde verhaftet, verhört und schliesslich wieder freigelassen. Weitere Verdächtige wurden vernommen, an die hundert Personen befragt. 30 Polizeibeamte arbeiteten an dem Fall.

Anders als in Krimis und Kriminalromanen wartet die Polizei seit Wochen auf die Analyse der DNA-Spuren vom Tatort, die nach Schweden eingeschickt werden mussten.

Ende August wurde Sigurthórsson wiederum verhaftet und in Untersuchungshaft überführt. Er beteuerte weiterhin seine Unschuld, doch nun gab es handfestere Indizien: Blut an den Schuhen des Verdächtigen und einen entsprechenden blutigen Abdruck in der Wohnung des Opfers.

Am Samstag konnte die Polizei melden, Sigurthórsson habe gestanden. Er werde nun psychiatrisch untersucht.

Mbl.is berichtete, das Mädchen habe die Mordnacht im Haus Sigurthórssons verbracht. Anderen Berichten zufolge soll er das Mädchen am nächsten Mittag gar zum Haus von Helgason gefahren haben, wo sie dann ihren erstochenen Verlobten fand.

Nach der Mordwaffe, die Sigurthórsson angeblich in das Hafenbecken von Hafnarfjördur geworfen hat, wird immer noch gesucht. Gegenwärtig wird ein Messer untersucht, das zwei Jungen dort gefunden haben.

Hier finden Sie den ersten Bericht über den Mord in Hafnarfjördur.

Zusammenfassung: Bernhild Vögel.

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