Als der Ausweis ihrer Enkelin einfach nicht ankam, wurde eine Großmutter zur Detektivin. Ihre Enkelin und deren Familie gingen am 3. März ins Ausland. Ihnen wurde gesagt, der neue Ausweis der Tochter würde per Post zugestellt und würde spätestens bis 25. Februar zugestellt, wie mbl.is schreibt. Aber auch am Vortag der Abreise gab es kein Lebenszeichen des Passes. Die junge Frau verließ am Ende das Land, indem es ihren Führerschein als Ersatzdokument verwendete.
Doch nun begann die Großmutter zu ermitteln. War sie doch selbst einmal Postbotin gewesen, ging sie zur Post und fragte nach, aber alles, was sie erhielt, war die Ausrede, der Briefschlitz sei nicht deutlich genug beschriftet. Dies konnte die Oma anhand eines Fotos als unwahr belegen. Sie ermittelte daraufhin den Namen des Postboten, der für die betreffende Straße zuständig war und seine Adresse. Die Großmutter besuchte ihn bei sich daheim. Der Vater des Mannes öffnete. Sie erkundigte sich, ob sich wohl irgendein Brief im Haus befände, auf dem der Name ihrer Enkelin stehe, und siehe da, der Vater des Postboten brachte ihr einen Umschlag, der den Pass enthielt. Und noch mehr Post für die Familie, darunter der Führerschein der jüngeren Schwester der bis dahin Ausweislosen, eine Partyeinladung und Weihnachtskarten.
Die Mutter des Mädchens, dessen Ausweis erst durch Omas Eingreifen á la Miss Marple wieder auftauchte, sagte gegenüber Morgunblaðið, die Namen aller Familienmitglieder seien an der Haustür aufgelistet, wie es der vorhergehende Briefträger gewünscht hatte. Bis vor Kurzem habe es keine Probleme in Sachen Postzustellung gegeben. „Wir posteten die Geschichte auf Facebook und erfuhren schnell, dass einige Leute [in unserer Nachbarschaft] auf Post warteten. [Sie] erwähnten, dass sie lange Zeit auf Führerscheine, Pässe und Kreditarten warteten, es also ein Problem mit der Postzustellung geben müsse, was sich auch aus der Tatsache ergibt, dass wir in unserem Haus über eine Woche lang gar keine Post erhalten haben”, stellte sie fest.
Íslandspóstur, die isländische Post, untersucht nun den Vorgang. Brynjar Smári Rúnarsson, dortiger Marketingchef, sagte, die Adresse der Familie sei in der Post-Datenbank falsch gespeichert gewesen, wodurch ein Missverständnis darüber entstanden sei, wohin deren Post geliefert werden sollte.