Rund um das Kraftwerk im Geothermalgebiet Hellisheidi waren vergangenen Freitag über 200 kleinere Erdbeben aufgezeichnet worden. Diese Beben entstehen, wenn Reykjavík Energy OR Wasser in den Erdboden pumpt.
Hellisheidi. Foto: Páll Stefánsson.
Die stärksten Beben erreichten die Stärke drei auf der Richterskala und wurden dem isländischen Wetterdienst von Einwohnern in Hveragerdi und Mosfellsbaer gemeldet, berichtet das Morgunbladid.
Nach Angaben des Wetterdienstes belasten diese menschengemachten Beben die Geosensoren und stören die Aufzeichnung von tatsächlicher seismischer Aktivität.
Der Vulkan Katla unter der Eiskappe des Mýrdalsgletschers in Südisland steht derzeit unter engmaschiger Beobachtung, weil die Erde dort in letzter Zeit mehrfach gebebt hatte und im Juli eine Flutwelle im Fluss Múlakvísl verursacht hatte.
„Wir müssen annehmen, dass alles was wir hier sehen, auf einen möglichen Vulkanausbruch hindeutet,“ sagte der Geophysiker Páll Einarsson. „Der Múlakvísl hat einige Zeit nach Schwefel gerochen […], das ist nur ein weiteres Zeichen für eine unsichere Lage.“
Der Geruch habe mit dem geothermalen Wasser unterhalb des Gletschers zu tun. Seit vergangenem Sommer ist die geothermale Hitze dort angewachsen.
Am Freitagmorgen hatten Sensoren in der Kaldera der Katla ein Beben der Stärke 2,7 auf der Richterskala aufgezeichnet. Am Sonntag Abend hatte es kleinere Beben im Vulkan gegeben, berichtet visir.is.
OR wird weiterhin Wasser in die Bohrlöcher von Hellisheidi pumpen, in der Region muss daher weiterhin mit menschengemachten Beben gerechnet werden.
Hier finden Sie mehr über Katla.
DT