Repräsentanten der Europäischen Kommission wollen sich nächsten Monat mit Vertretern der isländischen und färöischen Fischereibehörden in Brüssel treffen, um über die in Europa heftig kritisierte Makrelenfischerei der beiden Länder zu diskutieren.
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Das hat am Mittwoch der Sprecher der Europäischen Kommission für Fischereifragen, Oliver Drewes, auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, berichtete Fréttabladid.
Auf der Pressekonferenz gab Drewes einen Rückblick über den Makrelen-Disput der EU mit Island und den Färöern und hob hervor, die beiden Länder bedrohten den Makrelenbestand durch Überfischung. „Sie fangen mehr als es sich wissenschaftlich rechtfertigen lässt.“
„Sie [die EU Kommission] können alle Meetings haben, die sie wollen“, kommentierte der Geschäftsführer der Vereinigung Isländischer Fischerei-Reeder (LÍÚ), Fridrik J. Arngrímsson. „Wir haben genau so viel Recht innerhalb unserer Fischereigrenzen zu fischen wie sie in ihren.“
Fréttabladid konnte den Minister für Fischerei und Landwirtschaft, Jón Bjarnason nicht für einen Kommentar erreichen.
Der Makrelendisput hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Am Montag hatte der schottische EU-Parlamentarier Struan Stevenson gefordert, die Mitgliedsstaaten der EU sollten wirtschaftliche Zwangsmassnahmen gegen Island und die Färöer verhängen und beispielsweise das Löschen von Fisch in ihren Häfen verbieten.
Am Dienstag hatte die Financial Times die Auseinandersetzung mit den Kabeljaukriegen zwischen Island und Grossbritannien in den 1950er und 1970er Jahren verglichen.
Sie zitierte Maria Damanaki, die EU-Kommissarin für maritime Angelegenheiten und Fischerei, die gesagt hatte, Island gehe mit seiner Makrelenfischerei ein beträchtliches Risiko ein, da es den Gang der Verhandlungen zum EU-Beitritt Islands negativ beeinflussen könne.
Damanaki hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an den EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle geschrieben, es sei nicht möglich die Makrelenquote der isländischen Fischereiflotte zu rechtfertigen.
Die Quote beträgt in diesem Jahr 130.000 Tonnen. Nach Arngrímsson ist die Quote fast ausgeschöpft, da schon mehr als 100.000 Tonnen Makrelen an Land gebracht worden sind. „Wir hätten viel mehr fangen können, aber wir haben die Quote begrenzt“, sagte er. Die Makrelen werden meist eingefroren und auf ausländischen Märkten verkauft.
Hier lesen Sie mehr zur Auseinandersetzung um die isländischen Makrelenquoten.
Übersetzung: Bernhild Vögel.