Der Magmatunnel, der sich im Verlauf der heftigen Erdbebenserie der letzten Tage vom Bárðarbunga aus über den Dyngjujökull nach Norden hin gebildet hat, misst nun 40 Kilometer und hat sich bis auf 15 Kilometer dem Vulkansystem Askja genähert, berichtet ruv.is.
Die meiste Bebenaktivität ist am Rand des Dyngjujökull zu verzeichnen.
In der vergangenen Nacht um halb zwei hatte sich das mit 5,7 stärkste Erdbeben seit Beginn der Serie am Kraterrand des Bárðarbunga ereignet. Die Geophysiker führen dieses Ereignis auf das Absinken der Caldera durch den Magmaabstrom zurück.
Bei einer Sitzung der Wissenschaftler von Wetterdienst, Universität und dem Zivilschutz gestern waren drei Szenarien für einen möglichen Fortgang der Ereignisse entworfen worden.
1 – Der Magmafluß könnte aufhören und die Bebentätigkeit langsam abnehmen.
2 – Der Intrusionsgang könnte zur Erdoberfläche wachsen, Magmaaustritt würde sich dann vermutlich in einer begrenzt explosiven Lavaeruption mit wenig Ascheemission zeigen.
3 – Ein Magmaaustritt aus dem Intrusionsgang unterhalb des Gletschers, was eine Eisschmelze mit Gletscherflut und möglicherweise explosiver, ascheproduzierender vulkanischer Aktivität bedeuten würde.
Am wenigsten wahrscheinlichs gilt derzeit ein Ausbruch in der Caldera des Bárðarbunga selbst.
Gestern sind einige Straßenabschnitte nördlich des Vatnajökull für den Verkehr wieder zugelassen worden.
Hier finden Sie die Karte der aktuellen Sperrungen.
Seit gestern gibt es am Kraterrand des Bárdarbunga auch eine neue Webcam, wo Sie den Vulkan live beobachten können. Den link dazu finden Sie hier.