Die Erde am Vulkan Bárðabunga ist nach neusten GPS-Messungen in den vergangenen Tagen um mehr als 14 Zentimeter auseinandergedriftet, berichtet ruv.is. Das ist siebenmal mehr als sich die Erde normalerweise pro Jahr durch die Plattentektonik bewegt.
In der vergangenen Nacht hatte sich ein Beben der Stärke 4,7 in etwa vier Kilometern Tiefe ereignet. Heute vormittag um elf Uhr bebte die Erde in der Caldera erneut, diesmal in der Stärke 3,5. Insgesamt wurden seit Mitternacht mehr als 400 Beben aufgezeichnet.
Die Beben stehen den Geophysikern zufolge in Zusammenhang mit einem Absenken der Calderaränder durch Druckverlust und dem Abstrom von Magma aus der Magmakammer in den 25 Kilometer langen Kanal, der sich in Richtung Dyngjujökull gebildet hat. Dieser Kanal habe sich erweitert.
Falls es zu einem Vulkanausbruch kommen sollte, so der Geophysiker Gunnar B. Guðmundsson gegenüber ruv.is, so sei es am wahrscheinlichsten, dass sich dieser am Dyngjujökull ereigne.
Gestern waren Wissenschaftler mit dem Flugzeug der isländischen Küstenwache, welches mit Spezialgerät für eine optimale Überwachung ausgerüstet ist, im Nordteil des Vatnajökull gelandet und hatten auf dem Hamarinn und in der Nähe des Dyngjujökull neue GPS-Sender und Seismograpfen installiert. Auch Hydrometer wurden in der für die Öffentlichkeit gesperrten Region aufgestellt.
Die Straßensperrungen betreffen:
F910 Austurleið (Dyngjufjallaleið),
F903, Hvannalindarvegur,
F902, Kverkfjallaleið,
F905, Arnardalsleið
F88, Öskjuleið.
Eine Karte sämtlicher Sperrungen finden Sie auf der Seite der isländischen Straßenmeisterei Vegagerðin und bei Landmælingar.
Im nationalen Krisenkoordinationszentrum des Zivilschutzes Almannavarnir versorgt ein Medienteam die Öffentlichkeit mit aktuellen Informationen und Daten.
Auch die Webseite für sicheres Reisen in Island, safetravel.is wird regelmäßig aktualisiert.