Die isländische Küstenwache hat zur Einschätzung der aktuellen Lage am Samstag ein Wissenschaftlerteam über den Mýrdalsjökull und die geflutete Region geflogen. Die Wissenschaftler schätzten, dass die zwei Krater im Südteil des Gletschers, aus denen sich die Flutwelle in den Fluss ergossen hatte, etwa 50 Meter tief sind.
Von ruv.is. Copyright: Die isländische Küstenwache.
Die Wissenschaftler vermassen die Tiefe anhand von Ascheschichten im Eis. Der schwarze Streifen in der Kraterwand ist Asche aus dem Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull im vergangenen Jahr. Die Asche am Kraterrand stammt vom Vulkanausbruch des Grímsvötn von vor einigen Wochen, schreibt ruv.is.
Die senkrechten Kraterwände weisen darauf hin, dass die Eisschmelze sehr schnell vonstatten gegangen ist. Dahinter kann entweder ein Magmaeinschuss oder eine Dampfexplosion gestanden haben. Die Risse rund um den Krater sind extrem tief und breit – ein Wohnhaus könnte darin verschwinden.
Sie befinden sich im Südteil des 80 Quadratkilometer grossen Katlakraters: er ist 10 Kilometer breit und 500-600 Meter tief, umringt von Bergen, die an ihrer höchsten Stelle 1300 Meter emporragen.
Eine dicke Eisschicht bedeckt den Krater – sie macht Katla zu einem der gefährlichsten Vulkane Islands. Im Fall eines grossen Ausbruchs würde sehr viel Eis schmelzen und eine riesige Flutwelle erzeugen, die eine Gefahr für die Menschen in der Region bedeutet.
Zuletzt hatte es 1918 einen relativ grossen Ausbruch am Vulkan Katla gegeben.
Die zuletzt gemessene seismische Aktivität am Mýrdalsjökull gibt keinerlei Hinweise auf eine unmittelbar bevorstehenden Ausbruch. Inzwischen ist sie abgeklungen.
Hier finden Sie eine öffentliche Bekanntmachung in deutsch und englisch zur Lage am Mýrdalsgletscher.
Hier lesen Sie mehr zur Lage am Vulkan.
DT