Die drei Frauen, die den ehemaligen Bischof Ólafur Skúlason sexueller Vergehen beschuldigt hatten, werden jeweils fünf Millionen ISK (30.000 Euro) Entschädigung von der Staatskirche Islands erhalten. Der gegenwärtige Bischof von Island, Karl Sveinbjörnsson, hat einen entsprechenden Vertrag im Namen der Kirche unterzeichnet.
Die Kirche wird die Ausgaben erstatten, die Sigrún Pálina Invarsdóttir bei ihrer jharelangen Auseinandersetzung mit der Kirche aufbringen musste. Sie war die erste, die den Bischof Ólafur Skúlason 1996 angeklagt hatte.
In dem Vertrag, der am vergangenen Freitag in der Grensáskirche in Reykjavík unterzeichnet wurde, ist auch festgelegt, dass der Fall nun beendet ist.
„Die emotionalen Narben, die der jahrelange Kampf hinterlassen hat, können mit keiner Geldsumme entschädigt werden“ sagte Sigrún Pálina Invarsdóttir zu ruv.is.
Ingvarsdóttir spendete eine Million ISK an Stígamót, ein Bildungs- und Beratungszentrum für Opfer von Missbrauch und sexueller Gewalt, berichtete mbl.is.
Die Kirche will die Schuld des früheren Bischofs nicht eingestehen, aber akzeptiert ihre Verantwortlichkeit, die Frauen missachtet zu haben, als sie erstmals ihre Beschuldigungen vortrugen.
Björn Valur Gíslason, ein Parlamentsabgeordneter der Links-Grünen, kritisierte vergangene Woche in seinem Blog die Staatskirche:
„Keine Geldsumme kann den Schaden reparieren. Wichtig ist, dass die Kirche ihre Verantwortlichkeit akzeptiert und versucht, den Schaden etwas zu begrenzen, indem sie die Opfer entschädigt.“
Die Kirche habe auch Verantwortung für interne Angelegenheiten zu übernehmen. Dieselben Leute, die die Frauen zum Schweigen gebracht hätten, besetzten noch immer hohe Posten innerhalb der Staatskirche. Gíslason hoffe, die Kirche werde sich nicht mit Geld aus der Verantwortung stehlen, berichtete mbl.is.
Da die Kirche Staatsmittel erhalte, die die Steuerzahler aufbringen, müsse sie – zusätzlich zu den Entschädigungszahlungen – ihre eigenen Dinge in Ordnung bringe, betonte Gíslason.
BV