Nachdem die staatliche Fernsehanstalt RÚV eine Dokumentation und anschliessende Diskussion über den Missbrauch des Medikaments Methylphenidate, bekannt als Ritalin, gesendet hatte, berichten Eltern nun, dass ihre ADSH-Kinder sich weigern, die Medizin einzunehmen.
Themenfoto: Páll Kjartansson.
Der Psychiater Grétar Sigurbergsson, der laut RÚV im Jahr 2009 am häufigsten Methylphenidate verschrieben haben soll, sagte ruv.is dass die Diskussionen in eine Hexenjagd ausgeartet seien. Er nannte die Diskussionen zum extensiven Ritalingebrauch in Island einen „grundlosen Kreuzzug.“
Der Vorstand der ADSH-Gesellschaft in Island hat eine Erklärung veröffentlicht, in der er seine Unzufriedenheit darüber ausdrückt, wie Ritalin und ähnliche Medikamente in den Medien als Drogen mit Suchtpotential beschrieben worden seien, berichtet visir.is.
Einer grossen Anzahl von Menschen ermögliche der Wirkstoff jedoch Schulbesuch, Teilnahme am Arbeitsleben und das Führen eines geregelten Lebens, sagt die Gesellschaft.
Das Medikament sollte nur aus medizinischen Gründen verschrieben werden. Missbräuchliche Verschreibungen seien in der Tat tragisch, fürt sie hinzu.
Man hofft nun, dass staatliche Massnahmen ergriffen werden, um einen Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten zu unterbinden.
DT