Der Insolvenzverwalter der aufgelösten Bank Kaupþing kehrte am vergangenen Mittwoch mit leeren Händen aus einem Keller am Smiðshöfði in Reykjavík zurück. Das Lagerhaus steht im Besitz von Ingólfur Helgason und Steingrímur P. Kárason, den beiden ehemaligen Chefs der Bank.
Die Hauptverwaltung von Kaupþing (jetzt: Arion Bank). Copyright: Icelandic Photo Agency.
Man hatte nach der Sichtung von Quittungen und anderen Schriftstücken eine Weinsammlung im Wert von 200 Mrd ISK (1,2 Mio. EUR, 1,6 Mio USD) erwartet, heißt es bei Fréttablaðið.
Nach Monaten des Rechtsstreits war dem Insolvenzverwalter schließlich Zugang zu den Kellerräumen gewährt worden. Das Gebäude mit sämtlichem Inventar von Ingólfur und Steingrímur war im Sommer 2011 verplombt worden, um einen Gegenwert für die Kredite sicherzustellen, die die beiden für Aktienkäufe aufgenommen hatten.
Die Polizei hatte dem Insolvenzverwalter jedoch keinen Zugang zu dem 240 qm großen Areal gewährt, wogegen dieser sich zur Wehr setzte. In der vergangenen Woche gab der Oberste Gerichtshof dem Insolvenzverwalter schließlich recht und der Keller konnte geöffnet werden.
„Es wurde nichts gefunden, aber das haben wir ja gewusst und dem Insolvenzverwalter ist das auch mitgeteilt worden. Es gibt keine verborgenen Schätze, keine heimlichen Tresore, Weinkeller oder ähnliches”, sagte Steingrímurs Anwalt Jóhannes Bjarni Björnsson, der im Auftrag seines Klienten den Vorgang der Kelleröffnung überwachte.
Der Keller enthielt ein paar nicht besonders wertvolle Möbelstücke der beiden Kaupþing Chefs sowie ein defektes Auto aus dem Baujahr 2004, welches der Insolvenzverwalter zuvor bereits beschlagnahmt hatte.
DT