„Es braucht nur einen Fusstritt, um sowas umzutreten. Wir ermutigen die Leute dazu, damit man der Sache Herr wird,“ sagt der Reiseführer Ari Arnórsson, der am gestrigen Abend mitgeholfen hat, die Touristensteinhaufen in Heiðarbær im Þingvallasveit zu entfernen.
Die Steinhaufen wurden umgetreten und die Steine von der fast 300 Quadratmeter großen vollgestellten Fläche abtransportiert. Insgesamt waren 12 Helfer an der Aktion beteiligt, unter anderem die Bauern von Heiðarbær, berichtet mbl.is.
Die Touristen hatten unter anderem auch Material von der Straße angeschleppt, um diese Haufen zu errichten. Die Steine wurden mit Traktor und Anhängern abtransportiert, man schätzt das Gewicht der in den Haufen verwendeten Steine auf Dutzende von Tonnen.
Die Haufen zerstörten nicht nur den Bewuchs der Region, sie schößen auch wie die Pilze aus dem Boden. „Vorgestern Abend ist der Bauer über das Land gegangen, da hatten wir alle Haufen umgestoßen. Als wir gestern Abend am Ort angelangten, standen schon wieder an die 100 Steinhaufen. Das ist unglaublich.“
Er vergleicht die Steinhaufen mit Graffitis. Sobald einer damit anfange, zögen andere Touristen nach. Er habe in den vergangenen 20 Jahren mit vielen Touristen gesprochen, die Haufen errichten. Die wüssten genau was sie da täten und täuschten aber Ahnungslosigkeit vor. Information sei einfach nicht genug.
Der Nationalpark hat nun zwei Verbotsschilder herstellen lassen, außerdem soll ein Zaun die Leute daran hindern, ihre Steinhaufen zu hinterlassen. „Wir sind gespannt, ob das hilft,“ sagt Ari. Er fordert alle auf, Steinhaufen umzutreten, um das Phänomen kleinzuhalten.
Die alten, traditionellen vörður seien mannshoch und solide gebaut und leicht von den steinernen Touristengraffitis zu unterscheiden. Sie befinden sich oft auf Hügeln und dienten einst der Orientierung, als es in Island noch keine markierte Straßen gab.