Jón Gnarr ist als Bürgermeister von Reykjavík vereidigt worden. Die scheidende Bürgermeisterin Hanna Birna Kristjánsdóttir von der Unabhängigkeitspartei wurde einstimmig zur Stadtratsvorsitzenden gewählt.
Sóley Tómasdóttir, die Vorsitzende der Linksgrünen, und Björg Vilhelmsdóttir, Ratsmitglied der sozialdemokratischen Allianz, wurden zur ersten bzw. zweiten stellvertretenden Ratsvorsitzenden gewählt.
Jón Gnarr. Foto: Páll Stefánsson.
Die Beste Partei und die Sozialdemokraten, die zusammen die Mehrheit bilden, haben ein Koalitionsabkommen getroffen. Unabhängigkeitspartei und Linksgrüne sind daran nicht beteiligt, jedoch soll die Zusammenarbeit der Parteien verstärkt werden, damit jedes Ratsmitglied seine Fähigkeiten und Kräfte optimal einsetzen kann.
Zu den ersten Schritten, die die neue Mehrheit unternehmen will, zählt die Überprüfung des Reykjavíker Energieversorgers OR. Die Koalitionsvereinbarung beinhaltet auch Pläne, die Expansion der Stadt zu stoppen, den Autoverkehr in bestimmten Bezirken der Innenstadt zu begrenzen und die finanzielle Unterstützung für die Bewohner mit den niedrigsten Einkommen zu verstärken. Der Bau einer Eisenbahn zwischen Vatnsmýri im Zentrum Reykjavíks und Keflavík soll in Betracht gezogen werden. Der gemeinschaftliche Besitz der Ressourcen der Stadt soll allen Bürgern garantiert werden und ein spezieller Zeitrahmen ist für die Anstrengungen vorgesehen, die Treibhausgase zu reduzieren.
Das Protokoll des neuen Stadtparlaments vermerkt, dass die Stadtratsmitglieder überein gekommen sind, einen einzigen Vorschlag für die Einsetzung von Ausschüssen zu machen.
Dies wird das Gleichgewicht zwischen den Parteien in Komitees und Versammlungen sichern. Vertreter der Mehrheit werden Versammlungen von Spezialisten leiten, aber die Leitung der Stadtbezirksräte und Arbeitsgruppen wird zwischen den Parteien der Mehrheit und der Minderheit aufgeteilt.
Die Operationsgruppe zu Wirtschaft und Beschäftigung, die in der letzten Amtszeit eingesetzt wurde, wird unter Teilnahme aller Parteiführer weitergeführt. Ausserdem wird die Leitung bestimmter Projekte und Büros unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen erfolgen.
In seiner Antrittsrede sagte Bürgermeister Jón Gnarr, ein Schauspieler, Komödiant und Künstler von Beruf, als Kind habe er davon geträumt Zirkusclown zu werden. Sein Lehrer habe ihm gesagt, er werde es nie zu etwas bringen. Auch wenn aus ihm niemals ein Clown werde, so sei er zumindest doch Bürgermeister von Reykjavík geworden.
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Übersetzung: Bernhild Vögel