Der Umwelt- und Planungsrat der Westmännerinseln hat Ende letzter Woche entschieden, die Jagd auf Papageientaucher in diesem Sommer ganz zu verbieten. Auf den Inseln befindet sich der grösste Bestand an Papageientauchern (isländisch: lundi) mit schätzungsweise 900.000 Brutpaaren im vergangenen Jahr.
Ein Papageientaucher. Foto: Geir Ólafsson.
Wegen des Futtermangels jedoch überlebten letztes Jahr weniger Küken als jemals zuvor. Nun ist fast ein Monat seit Beginn der Brutzeit vergangen, doch die Papageientaucher scheinen einfach ihre Brutpläne aufgegeben zu haben.
Wissenschaftler befürchten, die Nistsaison könne heuer ein kompletter Fehlschlag werden, berichtete ruv.is. Der Zustand der Lundi-Bestände wird gegenwärtig in ganz Island untersucht.
Gunnlaugur Grettisson, Vorsitzender des Umwelt- und Planungsrates der Westmännerinseln, sagte, die Jagdsaison sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich verkürzt worden. Sie dauere gewöhnlich 55 Tage, im letzten Jahr aber sei sie nur an fünf Tagen erlaubt gewesen.
Der Lundijäger Georg Eidur Arnason betonte, er habe volles Verständnis für die Situation, denke aber nicht, dass es richtig sei, die Jagd ganz zu verbieten; immerhin seien letztes Jahr nur 123 Papageientaucher getötet worden.
Arnason hält es für vernünftiger, einige Vögel für Forschungszwecke zu erlegen, als nur ihre Höhlen zu beobachten.
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bv