Der isländische Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) Franek Rozwadowski teilte gestern mit, dass es die Umstände derzeit nicht erlauben, den Leitzins der Zentralbank weiter zu senken.
Die Zentralbank von Island. Copyright: Icelandic Photo Agency.
Diese Äusserung steht ganz im Gegensatz zur Ankündigung der Zentralbank. Diese hatte eine deutlische Senkung des Leitzsins für Juni angesetzt, in der Annahme, dass bestimmte Bedingungen erfüllt sind, berichtet die Zeitung Morgunbladid.
Der Minister für geschäftliche Angelegenheiten Gylfi Magnússon hält alle Voraussetzungen für eine weitere Senkung für gegeben und erklärte, dass die Zentralbank und der IWF diese Angelegenheit sicherlich unter sich besprechen werden.
„Ich bin der Meinung, dass wir mit der Senkung flexibel umgehen können, wenn man die rasant fallende Inflation betrachtet und einige weitere Aspekte mit einbezieht,“ sagte Magnússon der Zeitung.
Magnússon fügte hinzu, dass er die Argumente der IWF Delegation nicht kennt, es aber nur natürlich sei, dass der Ausschuss für Geld- und Währungspolitik der Zentralbank diese Argumente mit einbezieht, „Aber wenn sie denken, dass eine Leitzinssenkung richtig ist, dann wird es schon so sein.“
Magnússon konnte sich nicht dazu äussern, ob eine deutliche Senkung des Leitzins im Juni wahrscheinlich ist oder nicht.
Der Finanzminister Steingrímur J. Sigfússon konnte gestern von Morgunbladid nicht mehr dazu befragt werden, aber Gesundheitsminister Ögmundur Jónasson teilte mit, dass es für ein Land gefährlich werden kann, wenn man den hohen Leitzins beibehält.
Jónasson sagte, er würde dies mit dem Kabinett besprechen. „Wir sollten uns nicht nach irgendwelchen Durchführungsverordnungen richten, die auf Ungerechtigkeit und unvernünftigen Ansichten basieren.
Weiter erklärte er, dass es immer besser ist die Vereinbarung mit dem IWF nachzuprüfen, „und ich denke, dass diese Leitsinzpolitik eine gute Gelegenheit bietet, Fragen zu stellen und Antworten zu fordern.“
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